Der Pfeil in die Ritterstraße soll ebenso verschwinden wie die Kurzzeitparkplätze. Foto: Rudel/Archiv

Darüber, wie der Parksuchverkehr aus der östlichen Altstadt von Esslingen ferngehalten werden kann, gibt es Differenzen. Der Handel soll unter Verboten nicht leiden.

Esslingen - Eigentlich sind sich ja alle einig: Esslingens östliche Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen muss vom Parksuchverkehr befreit werden. Wenn es dann aber um die Frage geht, wie man die ungeliebten Autos fernhalten will, ist es schnell vorbei mit der Eintracht. Das hat jetzt die Debatte im Ausschuss für Technik und Umwelt des Gemeinderats gezeigt.

Eigentlich hatte die Verwaltung nur minimale Veränderungen vorgeschlagen. Denn für die angestrebte große Lösung – den Rückbau der Maille-Kreuzung und die Umgestaltung der Ritterstraße – fehlt momentan das Geld. Statt dessen hatten sich die Verkehrsplaner überlegt, zunächst lediglich einen Geradeauspfeil an der Maille-Kreuzung, der bisher die Autofahrer in die Ritterstraße lotste, zu beseitigen. Statt dessen soll die nach rechts abbiegende Zufahrt zur Tiefgarage Altstadt stärker als bisher betont werden.

Eine zusätzliche abschreckende Wirkung versprechen sich die Verkehrsplaner davon, die Zonenhalteverbotsschilder, die bisher an der Kreuzung Ritter-/Milchstraße stehen, direkt neben die Baumbeete auf Höhe der Tiefgarage vorzuverlagern. „Damit wird deutlich, dass es jenseits dieses Punktes nur noch Behinderten- und Anwohnerparkplätze, aber keine öffentlichen Parkmöglichkeiten mehr gibt“, erklärte der Verkehrsplaner Benjamin Rabenstein. Dafür wiederum müssten die bisher existierenden Kurzzeitparkplätze in der Ritterstraße in Anwohnerparkplätze umgewandelt werden. Genau da aber machte die Mehrheit des Ausschusses nicht mit.

Natürlich sei eine Verkehrsberuhigung in der östlichen Altstadt dringend nötig und wünschenswert, sagte Eberhard Scharpf, ein Stadtrat der Freien Wähler. Aber es müsse doch möglich sein, auch in Zukunft zumindest einige Kurzzeitparkplätze in der Ritterstraße auszuweisen.

Schließlich gebe es dort nicht nur das Technische Rathaus, in dem Bürger oft etwas abgeben müssten. Auch die Händler seien auf Kunden, die eben mal kurz parken könnten, angewiesen. Das gelte in noch viel stärkerem Maße für die Küferstraße. Die zentrale Fußgängerzone der östlichen Altstadt sei, nachdem sich der Einzelhandel rund um den Bahnhof in der westlichen Altstadt konzentriert habe, verstärkt darauf angewiesen, dass man es den Händlern nicht noch schwerer mache.

Den Kunden sei nicht zuzumuten, einen Parkplatz in der ohnehin oft belegten Altstadt-Tiefgarage anzusteuern. In die gleiche Richtung argumentierten die Sprecher von CDU und FDP. Ihr Tenor: Ein paar Kurzzeitparkplätze direkt gegenüber vom Technischen Rathaus müssten doch möglich sein. Zumal der Autofahrer, der in die Ritterstraße einfahre, dann gleich erkennen könne, ob es dort freie Parkmöglichkeiten gebe oder nicht.

Dieser Darstellung widersprach Benjamin Rabenstein heftig: „Wo es Parkplätze gibt, existiert auch Parkplatzsuchverkehr.“ Die Wirkung der vorgeschlagenen Lösung verpuffe, wenn der Ausschuss auf den Kurzzeitparkplätzen bestehe. Um das du verhindern, mischte sich der Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht ein: Er zog den Vorschlag zurück, da es offensichtlich noch Gesprächsbedarf gebe. Noch vor der Sommerpause soll das Thema nun erneut im Ausschuss behandelt werden.