Seit dem Spatenstich im Herbst wird am Neckaruferpark gearbeitet. Foto: Roberto Bulgrin

Nach mehr als zwei Jahrzehnten Planung ist im Herbst endlich mit den Bauarbeiten für den Neckaruferpark begonnen worden. Das Neckarplateau wird noch einmal neu geplant, die Entwürfe sollen im Frühjahr präsentiert werden.

Es gab Zeiten, da dürften manche den Neckaruferpark schon fast abgeschrieben haben. Zu lange hatten sich die Planungen gezogen, zu unrealistisch erschien es, dass der schmale Grünstreifen zwischen Neckar und Bahngleisen jemals Wirklichkeit werden könnte. Inzwischen aber ist er in greifbare Nähe gerückt: Im Sommer wurden die Arbeiten vergeben, im Herbst folgte der offizielle Spatenstich, jetzt sind die Bauarbeiten im Gange.

 

Damit ist eine mehr als zwei Jahrzehnte währende Planungsphase zu Ende gegangen. Bereits im Jahr 1997 hatten sich Bürgerinnen und Bürger erstmals mit der Idee eines Parks am Esslinger Neckarufer auseinandergesetzt. 2011 war das Erholungsgebiet am Fluss dann Teil eines städtebaulichen Wettbewerbs für die Weststadt gewesen. Doch dann folgte jahrelanger Stillstand: Erst im Jahr 2018 konnte die Stadt Esslingen ein für den Neckaruferpark essenzielles Grundstück von der Deutschen Bahn erwerben. Seitdem wurden die Pläne wieder verstärkt vorangetrieben.

Zunächst soll der Stadtbalkon entstehen

Inzwischen laufen die Bauarbeiten. Zunächst soll der sogenannte Stadtbalkon auf Höhe der Bahnhofsunterführung realisiert werden, eine Art Terrasse, die ein Stück über den Neckar ragen und Platz für Sitzgelegenheiten, Gastronomie oder Veranstaltungen bieten soll. Anschließend soll nach Angaben der Stadt stückweise flussabwärts weitergebaut werden.

Dabei wird ein Teil des Neckarufers zum Naturufer umgestaltet, das von einem Steg aus künftig auch von oben betrachtet werden kann. Am Hechtkopf, wo der Roßneckarkanal in den Neckar fließt, soll mit einem Kiesstrand ein direkter Zugang zum Fluss ermöglicht werden. Die Umgebung soll als Parkeingang neu gestaltet werden.

Das ursprünglich geplante sogenannte Neckarplateau soll allerdings vorerst nicht umgesetzt werden. Vorgesehen war, in der Mitte des Parks mit Hilfe von Sichtbetonmauern Terrassen anzulegen, auf denen Sport getrieben und gespielt werden könnte. Doch in diesem Bereich befinden sich offenbar Altlasten, deren Entsorgung nach Angaben der Stadtverwaltung erhebliche Kosten nach sich ziehen würde. Das hätte den Kostenrahmen sprengen und zu Verzögerungen führen können, so die Sorge der Stadtverwaltung. Um die Vergabe der Arbeiten und die Zusagen für die Fördergelder nicht zu gefährden, habe man den Bau des Neckarplateaus zurückgestellt – schließlich gebe es die Zuschüsse in Höhe von rund sechs Millionen Euro nur, wenn das 9,5-Millionen-Euro-Projekt bis Ende 2025 fertiggestellt sei.

Neue Entwürfe für Neckarplateau im Frühjahr erwartet

Ganz auf das Neckarplateau verzichten will man allerdings nicht – es wird aber wohl in überarbeiteter Form kommen. Im Frühjahr sollen die neuen Entwürfe präsentiert werden.