Der italienische Pop-Sänger Eros Ramazzotti Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Eros Ramazzotti setzt in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle auf Lautstärke. Obwohl er bereits 55 Jahre alt ist, legt er eine wilde Bühnenshow hin.

Stuttgart - Ein kleines Meer aus leuchtenden Telefonen ist da, vom ersten Song an. Bei diesem Künstler darf man anderes nicht erwarten. Eros Ramazzotti, Italiens Reibeisenstimme Nummer eins, singt in Stuttgart, 8000 Fans lassen sich von ihm in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle verführen.

Ein sehr intimer Abend allerdings wird es zunächst nicht. Ramazzotti setzt auf Lautstärke, ist mit großer Show, großer Bühne nach Stuttgart gekommen. Hinter ihm steigt eine flach geschwungene Projektionsfläche zur Hallendecke auf, versetzt den Star in andere Welten: auf den Bildwänden zur Bühnenseite erscheint er als farbumspielter Solist, schwelgt in Sternennebeln, Paradieslandschaften.

Neues Album im Herbst

Er trägt T-Shirt, spielt das rockige Gitarrensolo, lässt sich begleiten von einer Band, die druckvoll sicher im Halbdunkel agiert, von Backgroundsängerinnen, Chören, Saxofon. Er hat die Hits, er hat ein neues Album: „Vita ce n‘ é“ erschien im späten Herbst. Er ist 55 Jahre alt, leichtes Grau liegt auf seinen Schläfen, und er tanzt. Dass die Hanns-Martin-Schleyer-Halle am Montagabend bestuhlt ist, gefällt seinem Publikum nicht lange: schon bald erhebt es sich.

Doch dann kommen die großen stillen Momente: Eros Ramazzotti alleine am Flügel, weit vorne, im Licht. Und Eros Ramazzotti singt schließlich nicht nur wunderbar von großen Gefühlen - er wird auch zum Mahner, zeigt Bilder anderer Meere, in denen das Plastik schwimmt.