Ein Bild aus alten Tagen: Der Bikepark wurde beim Neubau des Kinderhauses inzwischen zum Teil zugeschüttet. Foto: Archiv (Sandra Brock)

Der Gemeinderat soll im September über die Planung entscheiden.

Erdmannhausen - Unsere Sorge ist, dass unser Anliegen immer weiter verzögert wird.“ So begründet Wolfgang Schoch, Vorstandsmitglied des Vereins KuJA – Kinder- und Jugendaktivitäten –, warum Anfang dieser Woche ein Schreiben an die Bürgermeisterin Birgit Hannemann und die Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat verschickt worden ist. Darin wird die Verwaltung aufgefordert, die Gemeinderatssitzung im September so vorzubereiten, „dass die Umsetzung der vorliegenden Planung, die Finanzierung und die Terminplanungen mit Baufreigabe und Baustart im Januar 2020 beschlossen werden kann“.

Durch den beim Neubau des Kinderhauses anfallenden Erdaushub wurde der vorhandene Bikepark nahezu zugeschüttet (wir berichteten). Nach einer entsprechenden Beschwerde des KuJA-Vorstands haben die Jugendlichen und die Gemeinde mittlerweile gemeinsam ein Provisorium geschaffen. Was den endgültigen Bikepark betreffe, gebe es jedoch „keine konkreten Fakten und zudem auch Diskussionen über Geld“, beklagt Schoch, der beim Verein für die Finanzen zuständig ist. Am Anfang sei unter anderem die unklare Entwässerung als Grund genannt worden, warum sich der versprochene Ersatz des Bikeparks verzögere. Inzwischen sei allerdings schon der Bauauftrag für das Kinderhaus vergeben worden. „Aus meiner Sicht steht daher einem Baubeginn des Bikeparks im Januar nichts entgegen“, so Schoch. Auf keinen Fall wolle man so lange warten, bis das Kinderhaus endgültig fertig sei, denn das sei für die Jugendlichen, die jetzt fahren wollten und sich stark in die Planung eingebracht hätten, zu spät. „Man könnte da durchaus auch zweigleisig fahren.“

Das sei allerdings auch schon vonseiten der Verwaltung so geplant, erklärte der Erdmannhäuser Kämmerer Eberhard Immel auf Nachfrage dieser Zeitung. „Unser Plan ist, dass die Außenanlagen des Kinderhauses und der neue Bikepark gleichzeitig entstehen.“ Denn beides müsse wegen der Höhenverhältnisse „sauber abgestimmt werden“. Da das Kinderhaus ein Holzfertigbau werde, dauere das aber nicht so lange wie sonst üblich: „Das Haus selbst kann recht schnell stehen, und während des Innenausbaus kann man sich schon an die Außenanlagen machen.“ Immerhin solle das Kinderhaus schon im kommenden Jahr nach den Sommerferien in Betrieb gehen.

Damit ist auch die ursprüngliche Befürchtung des KuJA vom Tisch, es könne bis 2021 dauern, bis der Bikepark in Angriff genommen werde. Dass dessen Wiederherstellung aber, wie vom Vereinsvorstand gefordert, bereits im nächsten Januar beginnen könnte, hält Eberhard Immel für unrealistisch: „Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, so eine Anlage mitten im Winter zu bauen.“ Grundsätzlich stellt er aber klar: „Wir als Verwaltung stehen dem Bikepark positiv gegenüber.“

Bleibt noch die Frage der Finanzierung. Die Gemeinde hatte dafür im Haushalt 25 000 Euro eingeplant, die vom KuJA vorgelegte Planung sieht allerdings einen Bedarf von etwa 50 000 Euro vor. „Die 25 000 Euro wurden damals einfach so eingestellt; es wäre nicht fair, uns daran zu messen“, meint Wolfgang Schoch. Nun ist es Sache der Gemeinderäte, in ihrer Sitzung nach der Sommerpause zu entscheiden. Ziel sei es jedoch, so Eberhard Immel, „dass der neue Bikepark im nächsten Sommer genutzt werden kann“.