Franck Ribéry (vorne) und Patrice Evra dürfen wieder für die französische Nationalmannschaft spielen. Foto: AP

Nach dem Eklat bei der WM in Südafrika kehren Ribéry und Evra zu den Blauen zurück.

Paris - Pardon trotz Regierungsdrucks: Die WM-„Sünder“ Franck Ribéry und Patrice Evra kehren knapp neun Monate nach dem skandalösen Auftritt bei der Weltmeisterschaft in Südafrika in die französische Fußball-Nationalelf zurück. Obwohl sich Sportministerin Chantal Jouanno mehrfach dagegen ausgesprochen hatte, berief Auswahl-Trainer Laurent Blanc den Flügelflitzer des FC Bayern München und den Verteidiger von Manchester United in den Kader für das EM-Qualifikationsspiel am 25. März in Luxemburg und das Testspiel am 29. März zu Hause gegen Kroatien.

Blanc hat das Comeback jedoch mit Auflagen verbunden. Vor allem Richtung Ribéry sagte er, nachdem was geschehen sei, müsse man ein mustergültiges Verhalten an den Tag legen. Der Bayern-Star müsse sich gut benehmen, sonst werde es „radikale Entscheidungen“ geben. Zudem müsse Ribéry „gewisse Dinge akzeptieren und denjenigen, die sich Fragen stellen, die besten Antworten geben“, so der 45-jährige Coach.

Sportministerin ist gegen Nominierung

Ministerin Jouanno, die schon Ende Januar eine Berufung von Ribéry und Evra als „inakzeptabel“ zurückgewiesen hatte, übte wenige Stunden vor Bekanntgabe des Kaders erneut Druck auf Blanc aus. „Es hat keine Entschuldigung (der beiden) gegeben. Ich würde eine Nominierung bedauern“, sagte sie am Donnerstag in Paris.

Ribéry und Evra galten als Anführer beim Trainingsboykott der „Équipe tricolore“ in Südafrika. Sie waren deshalb für drei und fünf Länderspiele gesperrt worden. Ribéry hatte die Suspendierung schon im Herbst 2010 verbüßt, war aber wegen Verletzungen nicht einsatzfähig.

Frankreich war bei der WM in der Vorrunde sieglos ausgeschieden. Höhepunkt der Blamage war der Trainingsstreik, mit dem die Profis gegen den Ausschluss von Nicolas Anelka protestierten. Der Stürmer hatte zuvor Trainer Raymond Domenech wüst beschimpft.