Neue Schranken, neue Schilderbrücken, neue LED_Anzeigen – so soll der Verkehr in und um den Engelbergtunnel sicherer gemacht werden. Aber auch flüssiger. Foto: factum/Granville

Neue Schranken und LED-Anzeigen sollen den Verkehr in und um den Engelbergtunnel auf der A 81 sicherer machen - aber auch flüssiger.

Leonberg - Gerade verkündet die elektronische Anzeige noch, dass nur Tempo 100 erlaubt ist. Direkt dahinter erhebt sich in Weiß und Rot auf jeder Seite der Fahrbahn der A 81 eine gut fünf Meter hohe Schranke. Noch im Dezember sind die Schlagbäume einige Meter vor dem Nord- und Südportal des Engelbergturms installiert worden. Damit ist der letzte Teil des Verkehrssicherheitskonzeptes für den Tunnel umgesetzt worden. Letzter Baustein im Brandschutzkonzept sind neue Löschwasserleitungen, die noch in diesem Jahr gelegt werden müssen, teilt das zuständige Regierungspräsidium Stuttgart auf Anfrage unserer Zeitung mit.

 

Bei einem Unfall, Brand oder sonstigen Vorfall im Engelbergtunnel können die Schranken ganz schnell und vollautomatisch fallen – und somit verhindern, dass weitere Fahrzeuge in die Röhren hineinsteuern. Im Ernstfall kann das überlebenswichtig sein – für die Autofahrer, aber auch für die Rettungskräfte.

Immer wieder war der Engelbergtunnel im vergangenen Jahr gesperrt worden, um die beiden Röhren sowie die Bereiche vor den Portalen auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Die Kosten in Höhe von rund neun Millionen Euro übernahm das Bundesverkehrsministerium, denn der Baulastträger für Autobahnen ist die Bundesrepublik Deutschland. Dafür wurden in den Röhren neue LED-Verkehrsanzeigen installiert und deren Trägerbrücken erneuert sowie Kabel verlegt. Größter Posten dabei waren zwei neue Schilderbrücken, die jeweils vor den Tunnelportalen installiert wurden. Jede maß 54 Meter in der Breite und 36 Tonnen an Gewicht. Um diese zu installieren, waren beide Tunnelröhren einmal in der Nacht auf den 1. August sowie ein weiteres Mal auf den 10. November komplett gesperrt.

Schnellere Reaktion

„Mit der neuen Verkehrstechnik und deren Verknüpfung mit der vorhandenen Anlage, die den Verkehr auf der A 8 und A 81 beeinflusst, wird es zukünftig möglich sein, schneller und besser auf unterschiedliche Verkehrssituationen zu reagieren“, begründet das Regierungspräsidium die Investition. Dies wird besonders mit Blick auf die Sanierung des Tunnels wichtig, die von 2020 an auch in den Röhren stattfinden soll. Die neue Verkehrstechnik wurde so geplant, dass mit ihr auch die unterschiedlichen Verkehrsströme während der Sanierung des Engelbergbasistunnels umgeleitet werden können.

Auch beim Thema Brandschutz wird Einiges getan: So sind 2017 für 1,5 Millionen Euro die Türen und Tore an den Querschlägen eingebaut worden, die die beiden Röhren miteinander verbinden. Denn im Falle eines Brandes waren bis dahin beide Röhren verraucht gewesen. Der Fluchtweg über die jeweils andere Fahrtrichtung soll nun sicherer sein.

Zudem wird die Brandmeldeanlage erneuert, die 2018 mit mehreren Fehlalarmen glänzte. Im Mai gleich vier Mal in einer Woche. Außerdem sind im Tunnel Kameras installiert worden. Diese sollen künftig Live-Bilder in die Leonberger Feuerwache liefern. „Wir können somit genau sehen, wo es brennt, und diese Stelle zielgenauer und ohne Umwege ansteuern“, erklärt der Gesamtkommandant Wolfgang Zimmermann. Noch laufe das System aber nicht. Alle Maßnahmen, die im Paket Brandschutz zusammengeschnürt wurden, sollen bald umgesetzt sein. Denn im Frühjahr steht eine Großübung im Tunnel an, bei der alles getestet wird.