Leitungsschäden im Freibad trugen zum höheren Wasserverbrauch bei. Foto: /Ulrike Rapp-Hirrlinger

Der Energiebericht kommunaler Gebäude und Einrichtungen in Denkendorf weist für 2022 Einsparungen aber auch Mehrverbrauch auf.

In jedem Jahr geht der Blick gespannt auf die Zahlen: Wie viel an Wärme, Wasser und Strom wurden in den kommunalen Einrichtungen verbraucht? Dank eines stringenten Energiemanagements sinkt der Energieverbrauch in Denkendorf seit vielen Jahren. Im vergangenen Jahr konnten die gemeindeeigenen Gebäude und Einrichtungen erstmals seit 2019 wieder ohne Corona-bedingte Einschränkungen betrieben werden. Damit aber ist ein Vergleich zum Vorjahr nicht immer aussagekräftig. Im Energiebericht, der jetzt dem Ausschuss für Technik und Umwelt des Gemeinderats vorgelegt wurde, wurden deshalb in einigen Bereichen die Zahlen von 2019 herangezogen. Zugleich kamen seither neue Gebäude wie die Anbauten an die Ludwig-Uhland-Schule und den Georg-Weber-Kindergarten und damit gut 800 Quadratmeter beheizte Flächen dazu.

 

Statt Dauerlüften wurde zum Stoßlüften übergegangen

All dies macht direkte Vergleiche schwierig. Jedoch zeigt sich, dass bei nahezu allen Gebäuden gegenüber 2021 der Wärmeverbrauch reduziert wurde. So hat die Gemeinde mit 2,8 Kilowattstunden (kWh) gegenüber 2019 rund 200 000 kWh eingespart. Im Vergleich zu 2021 waren es sogar 19 Prozent weniger. Grund dafür seien unter anderem die milde Witterung und ein verändertes Lüftungsverhalten, so die Gemeindeverwaltung. Statt Dauerlüften sei man wieder zu Stoßlüften übergegangen. Anders beim Licht- und Kraftstromverbrauch. Weil in den Liegenschaften wieder überwiegend Normalbetrieb herrschte, wurden gegenüber 2021 rund elf Prozent mehr Strom verbraucht. Und dies trotz aller Investitionen in energiesparende Technik. Wegen eines steigenden Bedarfs an Geräten werde man den Strombedarf im günstigsten Fall auf einem einigermaßen konstanten Niveau halten können, so die Erwartungen im Rathaus.

Beim Wasserverbrauch, der gegenüber 2021 um 14 Prozent und gegenüber 2019 sogar um 24 Prozent gestiegen ist, machte sich nicht nur die Rückkehr zum Normalbetrieb, sondern auch der warme und trockene Sommer bemerkbar. Vor allem aber waren verschiedene Leitungsschäden im Denkendorfer Freibad für einen erheblichen Anteil am gestiegenen Wasserverbrauch verantwortlich. Im Freibad wurden mit knapp 17 000 Kubikmetern Wasser fast 2000 Kubikmeter mehr verbraucht als 2021 und sogar 4400 Kubikmeter mehr als 2019.

Trotz des gestiegenen Strom- und Wasserverbrauchs sind die Energiekosten insgesamt gesunken. Waren es 2021 gut 447 000 Euro, schlugen sie im Jahr 2022 nur noch mit knapp 400 000 Euro zu Buche. Aufgrund des Ukrainekriegs erwartet die Gemeinde Denkendorf für das laufende Jahr jedoch erhebliche Preissteigerungen.

Raumtemperaturen sind heruntergefahren worden

Wegen der durch den Ukrainekrieg bedingten gestiegenen Energiekosten wurden auch in Denkendorf in allen öffentlichen Einrichtungen wie Rathaus, Bücherei, Sporthallen oder Heimatmuseum die Raumtemperaturen heruntergefahren und das Warmwasser für das Händewaschen abgestellt. Das Duschen in den Sporthallen wurde weiterhin ermöglicht, weil man hier insgesamt keinen Mehrwert gesehen habe, so die stellvertretende Hauptamtsleiterin Julia Förster. „Die Sporttreibenden hätten sonst im Privatraum geduscht.“ Im Freibad wurde die Badetemperatur reduziert. Die Straßenbeleuchtung, die überwiegend mit LED-Technik betrieben wird, wurde gedimmt. Bei herkömmlichen Straßenlaternen wurde jede zweite Lampe ausgeschaltet. Dies werde man weiterhin beibehalten, so Förster.