Noch sind die Arbeiten nicht ganz abgeschlossen. Doch die Eltern haben schon einiges geschafft – die Toiletten der Fasanenhofschule sind nicht wiederzuerkennen. Foto: Maiky Woydt

Aus pink wird gelb: Eltern bringen Toiletten an der Fasanenhofschule auf Vordermann. In einer Aktion in den Herbstferien haben meist zwei bis drei Eltern die Sanierungsarbeiten ausgeführt.

Fasanenhof - Inzwischen erstrahlen die Mädchentoiletten in der Fasanenhofschule in grellem Zitronengelb – früher waren sie ein Schreck in lila und pink. Doch das war nicht das einzige Problem an den stillen Örtchen: Neben unhygienischen Zuständen sind die Leitungen der Sanitäranlagen auch sehr veraltet. Diesen Zustand wollte eine engagierte Mutter nicht mehr länger hinnehmen. Sie entschied sich gemeinsam mit anderen Eltern dafür, die Sanierung selbst in die Hand zu nehmen.

Arbeiten waren für das Jahr 2015 geplant

Zwar seien die Arbeiten an den Toiletten für das Jahr 2015 geplant gewesen, doch das reichte ihr nicht: „Mein Sohn ist in der dritten Klasse und meine Tochter kommt bald zur Schule, denen nützen die renovierten Toiletten dann nichts mehr.“ Außerdem seien viele der Mädchen gar nicht mehr zur Toilette gegangen, sodass manche eine Blasenentzündung oder Nierenprobleme davon getragen haben.

Deswegen hatte die Mutter bereits vor einem Jahr angeregt die Schul-WCs selbst zu sanieren. Gemeinsam mit Corinna Emeling, der Schulleiterin der Fasanenhofschule, hatte sie beim Schulverwaltungsamt für ihre Idee gekämpft und eine finanzielle Unterstützung dafür erhalten. Davon konnten auf den Jungentoiletten statt der alten Pinkelrinnen neue Urinale eingebaut werden. Zudem war es möglich, neue Klobrillen für die Toiletten anzuschaffen.

Arbeiten sind noch nicht abeschlossen

In einer Aktion in den Herbstferien haben meist zwei bis drei Eltern die Sanierungsarbeiten ausgeführt. Ihre Kinder seien dabei gewesen und hätten sogar mitangepackt, sagt die Mutter. Doch trotz der tatkräftigen Hilfe sind die Arbeiten noch nicht abgeschlossen. Deswegen steht bald nochmals eine Wochenendaktion an: „Da sollen dann die Toiletten im Unterbau saniert werden.“ Viele Eltern hatten in den Ferien keine Zeit, diese haben daher die Arbeit der anderen mit kleinen Spenden unterstützt, wovon nun noch neue Klobürsten angeschafft werden sollen.

Einen ähnlichen Fall wie in der Fasanenhofschule gab es im Frühjahr in der Pestalozzischule in Rohr. Dort hatten sich ebenfalls die Eltern eingeschaltet um die Sanitäranlagen in den Pavillons zu sanieren. Damals hatte die Schulleitung Geld in die Hand genommen um die Toiletten zumindest notdürftig herzurichten: Es wurden neue Klobürsten und Klobrillen angebracht. Doch das war nur ein Anfang, wie ein Antrag der Eltern im Bürgerhaushalt bewiesen hat.

Die Kinder sollen lernen, Verantwortung zu übernehmen

Im Fall der Fasanenhofschule sind die Maßnahmen noch ein wenig tief greifender: Zuerst wurden die Räume und die Toiletten komplett gereinigt, teilweise sogar mit dem Dampfstrahler, anschließend wurden die Wände neu gestrichen – bei den Mädchen in gelb und bei den Jungen soll es ein Mix aus grüner Wandfarbe und blauen Kreisen werden. Zudem wurden neue Klobrillen mit Seesternmuster angebracht. Die Resonanz der Kinder sei durchweg positiv. „Ich merke es schon allein daran, wie viele Mädchen in der Zeit, in der ich da bin, zu Toilette gehen“, sagt die Mutter. Auch würden viele der Kinder ihren Eltern die neu hergerichteten Toiletten zeigen, wenn diese sie von der Schule abholen.

Laut Schulleiterin Corinna Emeling sei es nun aber wichtig, dass die Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen. „Da sind dann auch die Eltern angehalten, den Kindern beizubringen, wie man richtig zur Toilette geht.“

Einen kleinen Schritt in diese Richtung hat auch die engagierte Mutter schon unternommen: Sie ist vor zwei Wochen durch die Klassen gegangen und hat an die Kinder appelliert, das stille Örtchen im eigenen Interesse sauber zu halten.