Das Dach, der als Kunstkirche bekannten Elisabethkirche in Kassel ist eingestürzt. Ein Mitarbeiter befand zur Zeit des Unglücks im Gebäude – überlebte aber knapp.
Das Dach der als Kunstkirche überregional bekannten Kasseler Elisabethkirche ist vollständig eingestürzt. Bei dem Unglück am Montag gegen 13.00 Uhr wurde nur eine Person leicht verletzt, wie ein Sprecher der Kirchengemeinde der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestätigte.
„Ein Mitarbeiter unserer Kirchengemeinde hielt sich während des Unglücks in der Kirche auf. Glücklicherweise etwas geschützt unter der Orgelempore, sodass er sich rechtzeitig ins Freie retten konnte“, sagte Marcus Leitschuh. Noch am Vortrag sei die Kirche bei einem Festgottesdienst voller Menschen gewesen. In der vergangenen Woche gab es eine große Kulturveranstaltung. „Insofern überwiegt die Erleichterung.“
Die Kirche wurde Ende der 1950er Jahre gebaut. Das Dach besteht aus einer auf Ziegelwände aufgelegten Holzkonstruktion. Die Balken sind aus bislang ungeklärter Ursache in der Mitte gebrochen, und das komplette Dach ist ins Kircheninnere gestürzt. Schwer beschädigt wurde auch die wertvolle Orgel. Aus Sicherheitsgründen kann derzeit niemand die Kirche am Kassler Friedrichsplatz betreten. Auch anliegende Büroräume sind gesperrt. Nach Angaben der Feuerwehr besteht derzeit aber keine weitere Einsturzgefahr.
Baufirma prüft Errichtung von provisorischem Dach
Die Kirchengemeinde hat bereits eine Baufirma beauftragt, um zu prüfen, ob ein provisorisches Regendach über die Kirche gespannt werden könnte, um das Innere zu schützen. Am Nachmittag will auch der Fuldaer katholische Bischof Michael Gerber zur Elisabethkirche kommen.
In der Elisabeth-Kirche am Friedrichsplatz finden außer Gottesdiensten auch immer wieder kulturelle Veranstaltungen statt, beispielsweise auch begleitend zur Weltkunstausstellung documenta. Mehrfach wurden für Ausstellungen Objekte am Kirchendach aufgehängt. Nach Angaben der Kirchengemeinde wurde dazu wiederholt die Statik der Dachkonstruktion geprüft. Warum sie nun einstürzte, sollen Experten klären.