Elisabethenanlage in Stuttgart West: Den Holzkletterpark hat die Stadt bereits abgerissen. Doch wann kommt der neue Spielplatz? Foto: red

Bereits vor drei Jahren sollte der größte Park in Stuttgart West saniert werden. Doch bisher ist nichts passiert. Wir haben nachgefragt, wann es losgeht – und was die Elisabethenanlage künftig zu bieten hat.

Mit Minibagger und Flex waren Mitarbeiter der Stadt angerückt, um die Spielgeräte einzureißen. Von der Kletterrampe, der Holzbrücke und dem Aussichtsturm in der Elisabethenanlage im Stuttgarter Westen ist nichts mehr übrig geblieben außer dem sandigen Fundament. Waren die Abrissarbeiten Ende Januar schon erste Vorboten für die Sanierung des Parks und des Spielplatzes? „Das sind leider noch nicht die ersten Anzeichen für die Sanierung“, sagt die Landschaftsarchitektin Christiane Schwarz. Der eigentliche Grund: Das Holzgerüst war baufällig und genügte nach Angaben der Stadt nicht mehr aktuellen Sicherheitsanforderungen.

Doch die Sanierungspläne stehen noch immer. Christiane Schwarz ist mit ihrem Team verantwortlich für die Umgestaltung des dreiecksförmigen Parks, der zwischen Hasenberg- und Elisabethenstraße eingekeilt ist. „Eigentlich sollte der Park schon längst fertig sein“, sagt Schwarz. Doch leider habe der Zeitplan aus unterschiedlichen Gründen immer wieder angepasst werden müssen. Die Sanierung hätte bereits im Jahr 2019 beginnen sollen.

Der Bezirksbeirat West hatte vor fünf Jahren die letzten Ideen des Architekturbüros aus Ludwigsburg durchgewinkt und einen zügigen Start des Sanierungsprojekts gefordert, für das rund 1,8 Millionen Euro eingeplant sind. Doch immer wieder wurde das Projekt ausgebremst. Aufgrund höherer Rohstoffkosten durch den Ukraine-Krieg mussten die Preise angepasst werden. Das geplante Wasserfontänenfeld stellte sich als technisch aufwendige Baumaßnahme heraus, bei der viele Details mit dem Tiefbauamt abgestimmt werden mussten. Ein großer Knackpunkt sei allerdings der Einwand eines Anwohners gegen den Bolzplatz gewesen. „Die Beschwerde hat uns fast zwei Jahre gekostet“, sagt Schwarz. Der Grund für den Einspruch: Zu viel Lärm bei Fußballspielen.

So sehen die Pläne für die Elisabethenanlage aus, die im Sommer kommenden Jahres fertig werden soll. Foto: Schwarz & Partner Landschaftsarchitekten

„Das hat uns sehr erschüttert, weil wir viel Wert auf Schallminimierung gelegt haben“, sagt die Landschaftsarchitektin. Die Anwohner seien bei der Planung immer mit einbezogen worden. Dennoch wollte offenbar jemand verhindern, dass es weiterhin einen Bolzplatz gibt. Doch Fußball wird es auch weiterhin geben in der Anlage. Im August 2021 gab es schließlich grünes Licht für Fußball – zwei Jahre nach dem Antrag. Der Bolzplatz ist künftig ein kleines und ein großes Feld. Bälle landen in Auffangnetzen.

Sanierung beginnt im Sommer

Bis zum Baubeginn müssen sich die Familien im Stuttgarter Westen nicht mehr lange gedulden. Derzeit prüft die Stadt die Ausschreibung für Garten- und Landschaftsbaubetriebe. Eine Sprecherin teilte auf Anfrage mit: „Einen Zeitplan mit genauen Daten können wir derzeit noch nicht nennen.“ Allerdings sei geplant, dass die Sanierung in den kommenden beiden Jahren durchgeführt werde. Christiane Schwarz wird konkreter. „Ich denke, dass die Bauarbeiten im Sommer beginnen“, sagt die Landschaftsarchitektin. „Ein Jahr später sind wir dann fertig.“

Die Parkanlage und der Spielplatz sollen grüner werden und mit neuen Spielgeräten wie Hüpfplatten, Klettergerüsten und Balancierbaumstämmen ausgestattet werden. Außerdem soll der Park um einen Bouleplatz, neue Tischtennisplatten und Fitnessgeräte ergänzt werden. Die Wegführung soll weitgehend so bleiben, wie sie ist.

Das Sanierungsprojekt war vor rund zehn Jahren zusammen mit Bürgerinnen und Bürger am Reißbrett entstanden. Bei einem Beteiligungsverfahren durften die Anwohner über den Park mitbestimmen. Seither begleiten ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des „Forums Lebendiger Westen“ das Projekt und informieren auch regelmäßig darüber, wie es mit dem angrenzenden Bismarckplatz weitergeht.