Für Ex-Bundestrainer Uwe Krupp war er der "Nowitzki des Eishockeys", für die heutige deutsche NHL-Generation der Wegbereiter - nun ist für Marco Sturm endgültig Schluss. Der deutsche NHL-Rekordspieler beendet seine Karriere.

Für Ex-Bundestrainer Uwe Krupp war er der "Nowitzki des Eishockeys", für die heutige deutsche NHL-Generation der Wegbereiter - nun ist für Marco Sturm endgültig Schluss. Der deutsche NHL-Rekordspieler beendet seine Karriere.

Hannover - Die Hoffnungen auf ein DEL-Comeback von Marco Sturm haben sich zerschlagen - das deutsche Eishockey-Idol beendet endgültig seine Karriere. Der 35 Jahre alte deutsche NHL-Rekordmann findet nach 1006 Spielen in der nordamerikanischen Profiliga keine Motivation mehr für ein weiteres Engagement in seiner Heimat. „Mein Akku ist einfach leer“, sagte der 54-malige Nationalspieler dem Fachmagazin „Eishockey News“.

Bereits im Oktober hatte der Angreifer seine NHL-Laufbahn für beendet erklärt, nachdem ihm nach insgesamt 14 Jahren in Nordamerika kein Club mehr einen Vertrag anbieten wollte. Daher hatte sich bis zuletzt der deutsche Vizemeister Kölner Haie Hoffnungen auf ein erneutes DEL-Comeback gemacht. Haie-Coach Uwe Krupp, als frühere Stanley-Cup-Sieger wie Sturm ebenfalls ein NHL-Veteran, hatte Sturm bereits in der vergangenen Saison noch einmal an den Rhein gelotst. In Sturms Glanzzeit hatte Krupp ihn einst als „Nowitzki des Eishockeys“ geadelt. Doch davon will Sturm nun nichts mehr wissen.

„Ich hätte nicht mehr die 100 Prozent, die nötig gewesen wären, geben können. Gerade auch vom Kopf her nicht“, gab Sturm zu: „Und darum konnte es letztlich nur diese eine Entscheidung geben. Trotz aller Wehmut ist auch eine gewisse Erleichterung dabei.“

Der in Dingolfing geborene Sturm hatte seine NHL-Karriere 1997 bei den San Jose Sharks begonnen und für die heutige deutsche NHL-Generation um Christian Ehrhoff, Marcel Goc und Dennis Seidenberg den Weg geebnet. Für die Kalifornier spielte Sturm bis 2005. Mit seiner Einstellung überzeugte der Bayer in San Jose derart, dass sich Manager Doug Wilson fortan „verstärkt auf dem deutschen Markt“ umsah und in Ehrhoff, Goc, Torhüter Dimitri Pätzold sowie Thomas Greiss weitere Deutsche holte. „Marco hat uns in San Jose die Türen geöffnet“, sagte der heutige Superstar Ehrhoff einmal.

Nach seiner Zeit in San Jose spielte Sturm zudem noch für Boston, Vancouver, Washington, Los Angeles, und 2011/2012 zuletzt für Florida. Ihm gelangen dabei 251 NHL-Tore. Der deutsche Olympia-Teilnehmer von 1998, 2002 und 2010 hatte vor allem in den vergangenen fünf Jahren immer wieder mit schweren Verletzungen zu kämpfen. „Irgendwie hat es ganz einfach nicht mehr gekribbelt“, meinte Sturm, räumte aber ein, dass ihm die Entscheidung zum endgültigen Karriereende „sicherlich schwer“ gefallen sei.

Der 35-Jährige will sich nun in seiner Wahlheimat Florida mehr um seine Familie kümmern. „Meine Frau und Kinder mussten schließlich während meiner Karriere sehr viel einstecken und mitmachen“, meinte Sturm. Ganz vom Eis verschwinden will er aber nicht. Als Nachwuchscoach widmet er sich unter anderem dem Team seines Sohns Mason.