Sie ist um die halbe Welt gereist: die Reisetruhe aus Holz, Eisen, Zinnblech und Papier aus dem Jahr 1898. Foto: Michael Saile/Indien hat ihn nicht losgelassen: In Esslingen trug der ehemalige Missionar Thoma Digel immer wieder indische Tracht. Foto: Städtische Museen Esslingen

Eine Portion Abenteuerlust muss in ihm gesteckt haben. Thomas Digel entschloss sich mit 17 Jahren für den Missionsdienst in fernen Ländern. Seine Reisetruhe berichtet von den biografischen Stationen des Mannes, der einige Jahre in Esslingen gelebt hatte.

Was war da wohl drin in dieser sperrigen, unverwüstlich wirkenden Reisetruhe? Ganz sicher hatten ihre Besitzer eine Bibel hineingepackt. Bestimmt auch Erinnerungsstücke an Indien, wo sie lange Jahrzehnte gelebt hatten. Und das Missionsehepaar Digel wird Dinge des alltäglichen Gebrauchs in der Reisetruhe verwahrt haben. Das klingt wahrscheinlich. Doch es sind Vermutungen. Was wirklich drin war in diesem robusten Gepäckstück, konnte auch Kai Engelmann von den Städtischen Museen Esslingen nicht herausfinden. Doch bei der Recherche über die Biografie der beiden Besitzer wurde er fündig: Das Ehepaar Digel, das zeitweise auch in Esslingen wohnte, hatte ein ereignisreiches Leben geführt. Seine Reisetruhe kann ab Dienstag, 2. Mai, im Stadtmuseum in Esslingen besichtigt werden.