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Ein Familienvater hat vor dem Karlsruher Landgericht zugegeben, seine Frau erwürgt zu haben.

Karlsruhe - Geständnis zum Prozessauftakt: Ein 29-jähriger Familienvater hat am Montag vor dem Karlsruher Landgericht zugegeben, seine Frau erwürgt zu haben. Der Tag vor der Tat sei "ein ganz normaler Tag" gewesen, beschrieb der Angeklagte den Verlauf des 9. Oktober 2009, den er mit seinem späteren Opfer und den drei Kindern in Bruchsal verbracht hatte. Für den Mord in der darauffolgenden Nacht habe es keinerlei Vorzeichen gegeben.

Der ruhig und gefasst wirkende Fliesenleger schilderte, wie er seine schlafende Frau gegen Mitternacht im Ehebett erwürgte und danach mehrfach mit einem Küchenmesser auf Brust- und Schambereich der Toten einstach. Die Kinder schliefen währenddessen in der Mietwohnung des Paares.

Die Frage nach dem Motiv ließ der Mann offen. "Ich weiß es nicht", antwortete er dem Vorsitzenden Richter, "ich hätte mir so etwas nie zugetraut". Weder Alkohol noch andere Drogen habe er eingenommen. Kurz vor der Tat sei er zwar sexuell erregt gewesen, sadomasochistische Neigungen hätten jedoch nie eine Rolle im Leben des Paares gespielt. Bevor er sich noch in der Tatnacht stellte, habe er geduscht und seine Frau im Ehebett zugedeckt, um den Kindern den Anblick ihrer toten Mutter zu ersparen.

Die finanzielle Situation der Familie empfand der verschuldete 29- Jährige als zunehmend "angespannt". Im vergangenen August habe der selbstständige Handwerker Insolvenz anmelden müssen. Zudem sei er sich nicht sicher gewesen, ob er tatsächlich der Vater der beiden gemeinsamen von insgesamt drei Kindern gewesen sei. Auch in der Tatnacht habe er seine Frau darauf angesprochen. Ein Urteil ist für den 26. April geplant.