Der Reifenhandel vorne soll abgerissen und durch zwei Neubauten ersetzt werden. Foto: Archiv (KS-Images.de/Karsten Schmalz)

Die Planungen für die Erweiterung der Marbacher Firma EgeTrans werden forciert. Ziel ist auch, dass der angrenzende Fahrradweg während der Arbeiten passierbar bleibt.

EgeTrans zählt schon jetzt zu den größten Arbeitgebern in Marbach. Und die Zahl der Beschäftigen dürfte schon bald weiter steigen. Der Logistik-Spezialist möchte seinen Firmensitz am Neckar erweitern und in dem Zug auch gleich frischen Wohnraum, vornehmlich für eigene Mitarbeiter, schaffen. Die Planungen werden immer weiter vorangetrieben. Wie Junior-Chef Marcel Steinmüller nun im Ausschuss für Umwelt und Technik verkündete, soll der Spatenstich nach Möglichkeit Anfang 2023 erfolgen, die Bagger Ende 2025 wieder abrücken.

Lösung für den Radweg wird gesucht

Die Stadträte standen und stehen nach wie vor wie eine Eins hinter dem Projekt, machten aber in der Sitzung deutlich, dass ihnen etwas anderes ebenfalls wichtig ist: Der hinter dem Areal liegende Radweg, der ins Gewerbegebiet am Neckar und dann weiter nach Ludwigsburg führt, soll von den Arbeiten nicht allzu sehr beeinträchtigt werden. Barbara Eßlinger von den Grünen bat darum, insbesondere nicht in der Hochsaison die Verbindung zu kappen. Planer Hans-Peter Weber machte keinen Hehl daraus, dass bis an die Grundstücksgrenze herangebaut werde – also auf Tuchfühlung zum Radweg. Man werde aber die Köpfe zusammenstecken und finde sicher eine Lösung, um die Strecke offenhalten zu können, sagte er auf Nachfrage. Eventuell bediene man sich eines Gerüsts, unter dem die Pedaleure hindurchrollen können. Und selbst wenn man je die Trasse sperren müsse, dann höchstens für wenige Tage, prognostizierte er.

Verbindungssteg wird doch nicht gebaut

Aber so weit ist es längst noch nicht. Damit das Projekt überhaupt durchstarten kann, sind noch einige verfahrensrechtliche Schritte abzuarbeiten. Allen voran muss ein Bebauungsplan verabschiedet werden. Der Entwurf dazu liegt mittlerweile vor. Im Vergleich zu den bisherigen Überlegungen hat sich das eine oder andere geändert. Der Verbindungssteg zwischen dem alten und dem angrenzenden neuen Gebäudetrakt entfalle, sagte Architekt Cyril Probst vom Büro Schatz Projectplan. „Das ist eine Entscheidung, die aus gestalterischen Gründen getroffen wurde“, erläuterte er. Gleichwohl könne man trockenen Fußes vom einen in den anderen Gebäudekomplex gelangen, und zwar via den beiden Tiefgaragen, die miteinander verbunden werden. Im Bestand gibt es hier 43 Stellmöglichkeiten auf einer Ebene. Unter den hinzukommenden beiden Gebäuden sind auf zwei Etagen 176 Parkplätze geplant.

Landratsamt legt sein Veto gegen zweite Ausfahrt ein

Verabschieden musste sich EgeTrans von der ursprünglichen Idee, das Gelände über eine zweite Zufahrt zu erschließen. „Wir wollten eigentlich von dem bestehenden Reifenhandel die Zu- und Ausfahrt beibehalten. Uns wurde aber schon frühzeitig vom Landratsamt signalisiert, dass das nicht gehen wird“, erklärte Probst. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass der gesamte Verkehr zu EgeTrans hin und auch wieder weg wie gehabt über den Knotenpunkt zur Landesstraße nach Ludwigsburg und dem Eichgraben abgewickelt wird. Die Kreuzung müsste die zusätzlichen Fahrzeuge verkraften, haben Untersuchungen ergeben.

Bustakt soll dichter werden

Steigen dürfte auch die Auslastung der Bushaltestelle vor den Toren von EgeTrans in Richtung Energie- und Technologiepark. Aktuell legten hier die Busse stündlich einen Stopp ein, sagte Janus Baldermann vom städtischen Bauamt. Man rechne aber mit einer Taktverdichtung. Vor dem Hintergrund macht sich die Kommune für einen barrierefreien Ausbau der Haltestelle stark.