Zöllner suchen nach Beweisen für Schwarzarbeit und finden eine Waffe im Schrank des Chefs. (Symbolbild) Foto: dpa

Der Zoll hat mehrere ein Bauunternehmen wegen des Verdachts der Schwarzarbeit durchsucht. Die Ermittler wollten Unterlagen durchsehen und fanden im Schrank etwas, womit sie nicht gerechnet hatten.

Stuttgart - Auf der Suche nach Unterlagen machten Beamte des Hauptzollamts Stuttgart bei einem Bauunternehmen in Möhringen mehrere Entdeckungen. Nicht nur stießen sie auf einen illegal beschäftigten Arbeiter. Im Schlafzimmerschrank des Unternehmers entdeckten sie eine Schusswaffe. Die Ermittler vermuteten, dass der Mann diese nicht legal besitzt, und schalteten die Landespolizei ein.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hatte die Büroräume und die Wohnung des Unternehmers wegen des Verdachts durchsuchen lassen, dass dort Schwarzarbeiter beschäftigt sein könnten. Die Zöllner suchten daher nach Unterlagen, die belegen, dass der Arbeitgeber keine Sozialabgaben für Mitarbeiter bezahlt hat. Beim Blick in die Schränke im Schlafzimmer fiel ihnen allerdings die Schusswaffe in die Hände. Weil der 41-jährige Unternehmer nicht nachweisen konnte, dass er die Waffe legal besaß, informierte der Zoll die Landespolizei. Die Beamten stellten die Waffe sicher und leiteten gegen den Mann ein Verfahren wegen unerlaubten Waffenbesitzes ein. Es handelte sich laut Polizei um eine scharfe Pistole des Kalibers Neun Millimeter. Auch Munition habe der 41-Jährige besessen. Die Waffe lag zwar in einem vorschriftsmäßigen Safe, die nötigen Dokumente dafür fehlten jedoch.

Der Waffenfund war nicht das einzige Problem. Während der Durchsuchung fuhr ein Mitarbeiter mit einem Firmenfahrzeug auf das Gelände der Baufirma, meldet der Zoll. Der Unternehmer soll noch versucht haben, den Arbeiter zu warnen. Das klappte aber nicht: Dieser war bereits ausgestiegen und begrüßte die Zöllner, die zivile Kleidung trugen, freudig mit Handschlag, da er sie für neue Kollegen hielt. Er soll sogar gefragt haben, ob sie mit zur Baustelle kommen.

Die Zöllner gaben sich zu erkennen und fragten den Mann nach seinen Papieren. Dabei fanden sie heraus, dass der Mann aus Mazedonien keine Arbeitsgenehmigung besaß, sich also illegal in Deutschland aufhält. Die Ausländerbehörde verfügte, dass der Mann unmittelbar ausreisen muss. Gegen den Chef wird nun nicht nur wegen illegalen Waffenbesitzes, sondern auch wegen des Vorwurfs der illegalen Ausländerbeschäftigung ermittelt.