Die französische Hafenstadt Marseille gerät immer mehr in den Griff der Drogenbanden: Dutzende oft minderjährige Dealer wurden im letzten Jahr auf offener Straße erschossen. Ein paar Mütter nehmen das aber nicht kampflos hin.
Man muss gut hinschauen, hier in Saint-Thys, einem langsam verfallenden Einwandererquartier von Marseille, um die Einschusslöcher zu sehen. Eines prangt im Schaufenster der Apotheke. Drinnen steht die Verkäuferin hinter der Kasse, als wäre nichts. Die meisten anderen Geschäfte sind geschlossen, ihre rostigen Rollläden sind seit Langem unten. Weitere Löcher im zweiten Stockwerk auf der anderen Straßenseite sind bereits mit Gips zugedeckt.