Der Landesvorsitzende der Südwest-FDP, Michael Theurer, beim Dreikönigstreffen in Stuttgart. Foto: dpa

Die FDP in Baden-Württemberg will mit einem öko-liberalen Programm in die nächste Landtagswahl gehen. Von den Grünen wollen sich die Liberalen abgrenzen, indem sie mehr auf technologischen Fortschritt als auf Verzicht setzen.

Stuttgart - Die FDP im Südwesten will mit einem ökoliberalen Programm den Grünen Konkurrenz machen. Beim Landesparteitag am Montag in Stuttgart sprachen sich rund 350 Delegierte für „blaues Wachstum“ aus – das heißt wirtschaftliches Wachstum, das auf Nachhaltigkeit achtet.

Wachstum sei notwendig, um die steigende Zahl der Menschen weltweit zu ernähren und versorgen, allerdings müssten künftig immer auch die wirtschaftlichen, finanziellen, sozialen und ökologischen Auswirkungen berücksichtigt werden, sagte Landeschef Michael Theurer. „Dieses Wachstum darf nie seine eigenen Grundlagen gefährden oder nur einzelnen Generationen zugänglich sein“, heißt es in dem Leitantrag, der mit nur einer Gegenstimme verabschiedet wurde. Während die Grünen jedoch Verzicht predigten, setze seine Partei auf neue Technologien, so Theurer.

„Man kann die Umwelt schützen und gleichzeitig Wachstum haben“, ist Eicke Weber, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme in Freiburg, überzeugt. Eine ökoliberale Partei habe große Chancen, derzeit fehle allerdings in Berlin eine Partei, die sich auf politischer Ebene dafür wirklich stark mache, sagte der Wissenschaftler, der auch schon bei Grünen-Parteitagen eingeladen war. Dabei biete die Energiewende die Chance, den Klimawandel zu stoppen und gleichzeitig zum Vorbild für andere Länder zu werden. „In Deutschland muss Fortschritt entwickelt werden, mit Technik und Intelligenz.“ Davon könnten deutsche Unternehmen und Mitarbeiter profitieren.

Änderungen gibt es in der FDP-Führung. Zur Generalsekretärin wurde die Rechtsanwältin und Ex-Bundestagsabgeordnete Judith Skudelny aus Leinfelden-Echterdingen gewählt – der bisherige Generalsekretär Patrick Meinhardt wechselte in die Wirtschaft. Für Skudelny rückt Pascal Kober als stellvertretender Parteivorsitzender in den Landesvorstand nach. Der Theologe soll das sozialpolitische Profil der FDP stärken.