Sänger James LaBrie bei seinem Auftritt in Stuttgart. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Dream Theater haben in der Liederhalle mit virtuosem Progressive-Metal begeistert – und zugleich die Problematik ihres Genres freigelegt.

Schon nach ein paar Wochen im Job und den ersten ausgewerteten Excel-Tabellen lernen angehende Meinungsforscher: Die Antwort auf die meisten Fragen hängt in hohem Maße davon ab, wen man fragt. Geht es beispielsweise darum, wie häufig man eine Band wie Dream Theater erlebt haben sollte, werden Fans der amerikanischen Prog-Metal-Formation erwidern: so oft wie möglich. Wer mit diesem Genre hingegen nichts am Hut hat und vielleicht eher Indierock-Kapellen wie Franz Ferdinand bevorzugt, dürfte entweder „bitte wer?“ oder gleich „bloß nicht“ entgegnen. Und für ein Dazwischen bleibt kaum Platz: Neutralität ist in Geschmacksfragen bekanntlich quasi ausgeschlossen.