Melanie Wess von der DLRG erklärt Kindern vom Kindergarten Vaihinger Straße 79 die Baderegeln mit Bildern. Foto: Malte Klein

Melanie Wess von der DLRG bringt Kindern im Kindergarten an der Vaihinger Straße 79 spielerisch die wichtigsten Baderegeln für Strand und Schwimmbad bei.

Stuttgart-Möhringen - Die meisten der neun Kinder dieser Gruppe im Kindergarten Vaihinger Straße 79 in Möhringen kennen die Abkürzung DLRG. „Was glaubt ihr, was die DLRG tut?“, fragt Melanie Wess die Kinder der städtischen Einrichtung. Sie absolviert bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Württemberg ihr freiwilliges soziales Jahr. „Die hilft Ertrinkenden“, ruft ein Mädchen. Damit liegt sie richtig. „Wir ziehen sie aus dem Wasser“, sagt Wess. Ein anderes Mädchen hat eine Idee, wie das geht: „Mit einer Angel, an der sie sich festhalten.“ Wess lacht. Sie ist am Dienstag in den Kindergarten gekommen, um die Jungen und Mädchen auf die Gefahren des Wasser hinzuweisen. Zwei- bis dreimal wöchentlich ist sie in einem Kindergarten oder einer Grundschule – wie an diesem Dienstag in Möhringen.

Wess erarbeitet mit den Kindern die Baderegeln. „Was könnte an Wasser gefährlich sein?“, fragt sie. „Es könnten Haie drin sein“, fürchtet ein Mädchen. „Aber im Schwimmbad gibt es doch keine Haie“, beruhigt Wess. Sie will auf etwas anderes hinaus und schaltet den CD-Player an. Es ertönt ein Baderegel-Lied. Wess fragt danach ab. „Wenn es donnert, dürfen wir nicht ins Wasser gehen“, hat ein Mädchen gelernt. „Wenn man etwas isst, darf man danach nicht schwimmen gehen“, hat ein Junge behalten. Die Lektion der DLRG-Mitarbeiterin dreht sich um vier Baderegeln, die sie immer anders verpackt. Eine besagt, dass sich die Kinder vor dem Baden abkühlen, damit sie keinen Schock bekommen.

Die meisten der Kindergartengruppe sind Nichtschwimmer

Hans-Peter Eckstein, der Pressesprecher des DLRG Landesverbands Württemberg, ordnet das Präventionsangebot ein: „Es gibt Erwachsene, die wegen schlechter Erlebnisse Angst vor Wasser haben. Wir sprechen gezielt Kinder an, um sie auf die Gefahren hinzuweisen.“

Wess zeigt Bilder vom DLRG-Maskotchen Nobbi, einem Seehund. Eines zeigt, wie Kinder mit Nobbi Ball spielen. „Ihr seht, dass die Spaß haben“, sagt Wess. „Sie stehen weniger als bis zur Brust im Wasser. Da brauchen sie beim Spielen keine Angst zu haben.“ Wenn sie nur so weit ins Wasser gehen würden, bestehe keine Gefahr. Die meisten der Kindergartengruppe in Möhringen sind Nichtschwimmer. Wess rät, auch wenn sie am Strand nicht tief ins Wasser gehen, Schwimmflügel zu tragen.

Kasperletheater zu den Baderegeln

Um das richtige Verhalten am Strand geht es in der nächsten Übung. Wess hat drei Flaggen dabei wie sie auch an Strandabschnitten wehen, die von der DLRG bewacht werden. Eine rot-gelbe Flagge zeigt, dass der Strand bewacht ist. „Die gelbe Flagge weht, wenn die Wellen hoch sind“, sagt sie. Es bestehe Gefahr für Kinder. „Wenn die rote Fahne weht, bedeutet das, dass das Baden für alle gefährlich ist, etwa wenn es gewittert“, sagt Wess.

Beim Baderegel-Puzzle können die Kinder ihr Wissen anwenden. Zum Schluss spielt Wess Kasperletheater zu den Baderegeln. Die Kinder rufen Stopp, wenn die Figuren einen Fehler machen. „Das ist ein Erfolgserlebnis für mich“, sagt Wess. Auch die Erzieherin Andrea Höhne ist zufrieden. „Ich denke, dass den Kindern die Baderegeln im Gedächtnis bleiben. Wenn wir ins Schwimmbad gehen, können wir das Gelernte wieder aufrufen.“