Der Waiblinger OB Andreas Hesky ärgert sich über die lieblose Präsentation der Städte aus der Region in den Messehallen Foto: StN

Der Antrag der Freien Wähler im Regionalparlament, in den Messehallen doch einen eigenen i-Punkt der Tourismus-GmbH einzurichten, blieb chancenlos. Geltende Verträge machten dies unmöglich, hieß es. Derzeit, so Fraktionschef Andreas Hesky, werde die Region in den Hallen lieblos präsentiert.

Stuttgart - Der i-Punkt in der Königstraße ist „ein lebendiges Beispiel für eine gelungene Tourismusarbeit von Region und Stadt Stuttgart“. So urteilt jedenfalls die Freie-Wähler-Fraktion im Regionalparlament – und hat jetzt beantragt, auf der Stuttgarter Messe dauerhaft einen regionalen i-Punkt einzurichten. Daraus wird allerdings nichts.

Armin Dellnitz, Geschäftsführer der Regio Stuttgart Marketing und Tourismus GmbH, erklärte im regionalen Wirtschaftsausschuss, die aktuellen Vertragslage mache es unmöglich, in den Messehallen präsent zu sein. „Schon lange vor meiner Zeit“, so der seit 2009 amtierende Dellnitz, habe sich die Messe entschieden, alle ihre Informationsdienstleistungen für Messebesucher in den Hallen exklusiv an die externe Agentur Afterwork zu vergeben. Dabei gehe es auch um touristische Angebote. Bei Gesprächen mit der Messe habe er das Signal empfangen: „Wir haben eine lange Partnerschaft, es läuft gut, wir wollen nichts verändern.“ Zudem gebe die derzeitige Finanzausstattung der Tourismus GmbH dies auch gar nicht her. Dellnitz Fazit: „Es passte einfach nicht“.

Diese Auskunft stellte Andreas Hesky, den Fraktionschef der Freien Wähler und Waiblinger Oberbürgermeister, indes keineswegs zufrieden. Im Geschäftstourismus stecke schließlich hohes touristisches Potenzial, und die Messe als Schaufenster der regionalen Wirtschaft locke alljährlich Tausende von Besuchern an. Und „zum Thema Afterwork“ gebe es durchaus noch etwas zu sagen. Denn als Hesky am Samstag als oberster Vertreter seiner Stadt auf der CMT war, sah er, wie die Region dort generell, also bei allen Messen, präsentiert wird. Und das hat ihn offenkundig überhaupt nicht begeistert.

„Die Prospekte der Städte stehen lieblos und ohne erkennbares System an einer wenig attraktiven Stelle“, nämlich unterhalb der Rolltreppe am Haupteingang. Es sei nicht einladend, stehen zu bleiben, es gebe keine optischen Reize wie ein schönes Landschafts-, Fachwerk- oder Marktplatzfoto, um an den Strand zu gehen und die Prospekte durchzusuchen. Ein „Sammelsurium, trostlos“, so sein Urteil. Im Übrigen: Regionale Tourismuswerbung heiße doch nicht, Hauptsache die Prospekte kommen unter die Leute, „sondern wir wollen zeigen, dass wir Kommunen gemeinsam die Region um Stuttgart bilden und die Region mehr zu bieten hat.“ Immerhin sagte Dellnitz später zu, das Thema im Aufsichtsrat der Tourismus GmbH doch nochmals anzusprechen.