Er begnügte sich nicht mit Ladendiebstählen – sondern versuchte sich mit seiner Beute auch noch als fliegender Händler im Sommerschlussverkauf. Dumm nur, dass der Ganove eine Kleinigkeit übersah.
Stuttgart - Das hatte er sich so schön ausgedacht. Ein 36-Jähriger wollte sich am Samstagnachmittag als Nebenerwerbs-Flohmarkthändler im Sommerschlussverkauf betätigen – und mit einem attraktiven Angebot den Einzelhandel in Schwung bringen. Das Dumme dabei war nur: Die Ware, die er in der Leonhardstraße in der Stuttgarter Altstadt feilbot, war frisch gestohlen. Vielleicht wäre das ja nicht aufgefallen, wenn der Mann nicht eine Kleinigkeit übersehen hätte.
Das Bauchladen-Angebot des Ladendiebs jedenfalls konnte sich sehen lassen. Zumindest war es nützlich und formschön. Zwei Umhängetaschen beispielsweise. Praktisch auch zwei Visitenkartenetuis oder zwei sogenannte Schlüsselfinder. Für Computernutzer hatte der 36-Jährige zwei Festplatten im Angebot, für Freunde hochprozentiger Getränke eine Whiskyflasche.
Und was hatte den falschen Einzelhändler verraten?
Ein Zeuge kam der fliegende Händler allerdings verdächtig vor. Er verständigte die Polizei, die den 36-Jährigen gegen 15.30 Uhr näher unter die Lupe nahm. Die Beamten fanden heraus, dass die Ware von Ladendiebstählen stammte. Der wohnsitzlose Mann, der derzeit in einem Wohnheim lebt, wurde festgenommen, ein Richter erließ später Haftbefehl.
Bleibt nur die Frage, wie der falsche Einzelhändler so schnell auffliegen konnte. Dabei hätte er nur seine beiden neuwertigen Umhängetaschen so genau anschauen müssen, wie der Zeuge und vermeintliche Kunde. Da hingen noch die verräterischen Sicherungsetiketten dran.