Am heutigen Dienstag (20 Uhr) startet Eishockey-Zweitligist SC Bietigheim gegen die

Am heutigen Dienstag (20 Uhr) startet Eishockey-Zweitligist SC Bietigheim gegen die Landshut Cannibals in die Viertelfinal-Play-offs. Aber für die Steelers geht es nicht nur auf dem Eis ums Weiterkommen - Präsident Hans-Günther Neumann kämpft für eine Zukunft des Profi-Eishockeys in Bietigheim.

Von Jürgen Kemmner

Herr Neumann, Präsident der Steelers zu sein ist in diesen Tagen nicht gerade vergnügungsteuerpflichtig.

(Lacht) Da kann ich nicht widersprechen.

Stichwort Halle. Ihr Club behauptet, wenn nicht im Herbst 2011 eine moderne Spielstätte zur Verfügung steht, war"s das mit Profi-Eishockey.

Wichtig war uns mit dieser Aussage vor allem, dass die Hallendiskussion wieder an Fahrt aufgenommen hat, dass darüber nachgedacht wird. Gleichwohl: Wir haben nicht übertrieben - die Hallenfrage ist für uns elementar. Wir benötigen eine Infrastruktur mit zweiter Eisfläche für unsere Profi- und Nachwuchsmannschaften sowie neuen Räumen für unsere Geschäftsstelle. Wir benötigen zudem ein adäquates repräsentatives Umfeld für aktuelle und potenzielle Sponsoren. Das ist so nicht mehr zeitgemäß.

War es ein Fehler, dass die Steelers nicht in die Stuttgarter Porsche-Arena umgezogen sind? Dort wäre sogar das Aufrücken in die DEL 2009 möglich gewesen.

Es war kein Fehler, auch wenn damit die DEL vielleicht tatsächlich Realität geworden wäre. Aber wir sind noch immer der Meinung, dass die Steelers nach Bietigheim gehören. In der Porsche-Arena wären es nicht mehr die Bietigheim Steelers gewesen, sondern ein anderer Club, vielleicht ein Retorten-Club wie die Hamburg Freezers.

Woher soll die Stadt Bietigheim denn die Millionen für eine neue Halle nehmen, wenn derzeit Steuereinnahmen wegbrechen?

Wir könnten auch mit einer Generalsanierung der bestehenden Halle leben - alles, was kommt, ist besser als unsere derzeitige Situation. Aber ich will auch betonen: Wir fordern nichts von der Stadt, wir mahnen. Denn bleibt es beim Status quo, ist es nicht sinnvoll, die Steelers auf diesem Niveau zu halten.

Ein Umbau steht nach der einschneidenden Etatkürzung auch in der Mannschaft bevor - Sportdirektor Michael Komma ist abgesprungen, um Trainer Christian Brittig gab es Gerüchte, er könne ihm folgen.

Nein, der Trainer ist zu 100 Prozent an Bord - er war ohnehin der entscheidende Mann, der das Team nach sportlichen Gesichtspunkten zusammengestellt hat. Die Aufgaben von Michael Komma werden auf mehrere Schultern verteilt, auch unser Geschäftsführer Volker Schnabel wird da auf kaufmännischer Seite mit eingebunden.

Wie sieht es an der Sponsorenfront aus?

Wir sind permanent aktiv, aber die ganz großen Beträge sind derzeit schwer abzuholen. Ich kann das aus Sicht der Betriebe aber auch verstehen - die können nicht Kurzarbeit beantragen und auf der anderen Seite ein Sponsoring bei den Steelers starten. Aber es wird wieder aufwärtsgehen, wir werden diese schweren Zeiten meistern.

Wie viele Spieler haben für die nächste Saison bereits unterschrieben?

Es werden viele Gespräche geführt, die Spieler Stephane Robitaille, Andreas Geipel und Alexander Serikow haben bereits für kommende Saison zugesagt.

Können Topstars wie Justin Kelly gehalten werden, oder spielen die Steelers die nächste Runde gegen den Abstieg?

Das sind alles ungelegte Eier, ich möchte vor Beginn der Play-offs darüber nicht reden. Wir wollen eine starke Saison, und dazu zählt 2009/2010, erfolgreich beenden.

Wie geht"s denn gegen Landshut aus?

Ich halte es mit der Maxime: Der Präsident hält sich aus dem sportlichen Bereich raus. Es wird auf jeden Fall spannend werden.