Thomas Hitzlsperger hält einen Trainerwechsel jetzt für ungünstig (Archivbild). Foto: IMAGO/Sportfoto Rudel/IMAGO/Pressefoto Rudel/Robin Rudel

Nächstes Jahr steht die Fußball-EM in Deutschland an. Das Team von Hansi Flick steckt in der Krise, auch der Bundestrainer selbst steht in der Kritik. Der Ex-Chef des VfB Stuttgart, Thomas Hitzlsperger, spricht sich für Flick aus – sagt aber auch, was sich ändern muss.

Der frühere Vorstandsvorsitzende der VfB Stuttgart AG (bis März 2022) Thomas Hitzlsperger traut Hansi Flick die Wende in der aktuellen Krise der Auswahl des Deutschen Fußball-Bunds zu. Deshalb spricht sich der 41-Jährige frühere Nationalspieler vor der Heim-EM in knapp einem Jahr für ein Festhalten am Bundestrainer, der zuletzt öffentlich mehr und mehr in die Kritik geraten ist, aus. 

Zeitpunkt für Trainer-Wechsel laut Hitzlsperger falsch

„Wenn es nochmal solche Erlebnisse gibt wie zuletzt, dann muss man sich schon ernsthaft die Frage stellen, wie es weitergeht“, sagte Hitzlsperger bei Sky zwar. „Aber ich bin überzeugt, dass es Hansi Flick hinkriegt. Es wäre auch besser für das große Ganze, jetzt keinen Wechsel vorzunehmen. Ich habe das Vertrauen, auch wenn es ein bisschen wenig momentan zu spüren gibt. Aber ich habe das Vertrauen, dass sie es in der Konstellation hinkriegen.“

Hitzlsperger absolvierte in seiner aktiven Zeit 75 Länderspiele und wurde mit dem deutschen Team Dritter bei der Heim-WM 2006. Er ist DFB-Botschafter für Vielfalt.

Womöglich brauche es mehr Stabilität und eine eingespielte Mannschaft, sagte Hitzlsperger über das DFB-Team. Flick waren von Kritikern unter anderem zahlreiche Experimente bei Personal und Taktik vorgeworfen worden. 

Flick genießt weiterhin Vertrauen

Trotz der zuletzt enttäuschenden Ergebnisse hatten DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Sportdirektor Rudi Völler dem 58 Jahre alten Flick jedoch das Vertrauen ausgesprochen. Nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2022 in Katar hatte das deutsche Team in fünf Testspielen drei Niederlagen kassiert und nur gegen Peru gewonnen. Deshalb will die DFB-Auswahl gegen Japan und Frankreich im September auch mit Blick auf das Kontinentalturnier in einem Jahr einen Stimmungsumschwung schaffen. 

„Ich erhoffe mir, dass wieder Begeisterung aufkommt. Das, was man sich nach der WM auch vorgenommen hat, dass das die Mannschaft und die Fans näher zusammenrücken, dass Begeisterung entsteht. Ich sehe nach wie vor das Potenzial in dieser Mannschaft“, sagte Hitzlsperger. „Es ist nur so, dass zeitnah bei den nächsten Testspielen auch Ergebnisse hermüssen und Fehler abgestellt werden müssen.“