Eis liegt auf vielen Straßen auch in Baden-Württemberg. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Glatteis durch überfrierenden Regen. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Sprühregen und frostige Temperaturen sorgen in Teilen Deutschlands für gefährlich glatte Straßen. Mancherorts hat es schon gekracht, in der Hauptstadt spricht die Feuerwehr vom Ausnahmezustand. Ein Überblick über die aktuelle Wetterlage.

Gefährliche Eisglätte hat am Donnerstagabend (11. Januar) und Freitagvormittag (12. Januar) Fußgänger und Autofahrer in weiten Teilen Deutschlands vor teils erhebliche Herausforderungen gestellt.

Laut der Warnkarte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach besteht vor allem rund um Berlin, in Teilen Brandenburgs, Thüringens, Niedersachsens, Nordrhein-Westfalens und in Sachsen „erhöhte Glättegefahr durch gefrierenden Regen“.

Der Deutsche Wetterdienst hatte bereits ab dem Donnerstagnachmittag (11. Januar) vor erhöhter Glättegefahr durch gefrierende Nässe gewarnt. Es wurde zur Vorsicht aufgerufen.

Warnung vor gefrierenden Sprühregen

Passanten gehen in Hamburg über einen vereisten Gehweg in der Innenstadt. Foto: dpa/Marcus Brandt

Der Wetterdienst teilt mit, dass es auch am Freitagvormittag (12. Januar) wegen gefrierenden Sprühregens oder Schneegriesel glatt werden kann. Hoch „Hannelore“ erstrecke sich über dem Nordmeer bis zum Balkan und lenke von Nordosten kalte und überwiegend trockene Luft nach Baden-Württemberg.

Die Warnungen gelten zunächst bis Freitag (12. Januar) 10 Uhr. Die Meteorologen rufen in einigen Regionen dazu auf, nicht notwendige Aufenthalte im Freien und Fahrten zu vermeiden. Zudem müsse mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden.

Und so ist die Lage in den Bundesländern:

Berlin

Wie hier in Berlin sind die Verkehrsverhältnisse teilweise sehr gefährlich. Foto: dpa/Jörg Carstensen

In Berlin wurde die Bevölkerung via Warn-App „Nina“ informiert: Im gesamten Stadtgebiet sei mit „markanter Glätte“ vor allem auf den Gehwegen zu rechnen. Auf vermeidbare Aktivitäten im Freien sollten die Menschen besser verzichten, hieß es.

Die Feuerwehr in der Hauptstadt spricht von einem Ausnahmezustand und einer hohen Auslastung. Alle verfügbaren Rettungswagen seien im Einsatz.

In Potsdam ist es wegen des Glatteises zu mehreren Verkehrsunfällen gekommen, wie die Feuerwehr mitteilte.

Niedersachsen

Auch in Niedersachsen mussten sich die Menschen am Abend auf glatte Straßen und rutschige Gehwege einstellen. Eine amtliche Warnung vor Glätte durch gefrierenden Regen galt in einem Streifen zwischen Uelzen und Göttingen über die Region Hannover bis nach Osnabrück und ins südliche Emsland.

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen

Auch für Teile von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen warnten die Experten des DWD vor Glatteisgefahr. Besonders betroffen sei die Region zwischen dem Harz und der Altmark in Sachsen-Anhalt, aber auch der Norden von Sachsen und der Südharz in Thüringen, sagte ein DWD-Sprecher.

Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen kam es glättebedingt allein in der Stadt Hamm zu einem Dutzend Unfällen ohne Personenschäden. Warnungen gab es außerdem unter anderem im Kreis Borken, in Paderborn und in Münster.

Baden-Württemberg

Eiskristalle haben sich in Stuttgart auf einer Autoscheibe gebildet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor Glatteis durch überfrierenden Regen. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Im Südwesten kann man sich am Wochenende auf Kaiserwetter mit Sonnenschein und blauem Himmel freuen. Nach DWD-Vorhersagen wird es in den Höhen überwiegend sonnig bei kalten Temperaturen zwischen minus zwei und plus zwei Grad.

Im Flachland ist über das Wochenende vor allem Hochnebel zu erwarten, der sich nur langsam auflöst, wie die DWD-Meteorologen weiter prognostizieren. Wenn sich die Sonne durchkämpfen kann, klettern die Temperaturen demnach vereinzelt über den Gefrierpunkt und auf bis zu drei Grad. Einen klaren Sternenhimmel könne man im Südwesten vor allem in den höheren Lagen in der Nacht zum Samstag erwarten.

Das sind die Aussichten bis zum Samstag

Frost: Bis zum Freitagvormittag ist den DWD-Angaben zufolge mit mäßigem, lokal strengem Frost zu rechnen. In der Nacht zum Samstag (13. Januar) und Samstagvormittag sei leichter bis mäßiger Frost zu erwarten .

Glätte: Bis zum Freitagvormittag ist demzufolge örtlich Glätte durch Reif oder überfrierende Nässemöglich. Auch in der Nacht zum Samstag und Samstagvormittag gebe es „örtlich Glätte durch überfrierende Nässe oder Reif, insbesondere im Norden/Nordosten gelegentlich leichter, gefrierender Sprühregen“.

Nebel: Bis zum Freitagvormittag tritt vor allem in Oberschwaben und im Rheingraben lokal Nebel auf, „zum Teil mit Sichtweiten unter 150 Meter“. In der Nacht zum Samstag bis in den Vormittag hinein dürfte die Situation ähnlich sein.

Info: Glatteis

Deutscher Wetterdienst
Der DWD veröffentlicht auf seiner Homepage bei Glatteis (Ereignis-ID 85) folgende Gefahrenhinweise und Handlungsempfehlungen.

Gefahrenhinweise
Gefahr für Leib und Leben durch plötzlich überfrierende Nässe oder schlagartig gefrierenden Regen.

Handlungsempfehlungen
Aufenthalt im Freien und Fahrten vermeiden bzw. Verhalten im Straßenverkehr anpassen auf Beeinträchtigungen auf allen Verkehrswegen bis hin zu Sperrungen/Schließungen einstellen, notfalls Fahrweise anpassen, möglichst volltanken, Decken und warme Getränke mitführen.