Ursachen für eine verfettete Leber sind häufig Übergewicht, zu fettes Essen und zu viel Alkohol. Foto: dpa

Hepatitis, Fettleber, Leberzirrhose: Experten informieren am Deutschen Lebertag über Erkrankungen, die oft unbemerkt bleiben.

Hepatitis, Fettleber, Leberzirrhose: Experten informieren am Deutschen Lebertag über Erkrankungen, die oft unbemerkt bleiben.

Stuttgart - Der Mensch setzt ihr ganz schön zu – vor allem im Winter: ein Stück Gänsebraten hier, ein Glühwein dort und zwischendurch ein paar Leckereien. So gerät die Leber in Stress. Denn sie ist auf den Abbau von Schadstoffen spezialisiert, die über den Darm in das Blut aufgenommen werden, wie Alkohol und Fette, aber auch Substanzen aus Medikamenten.

Bei schätzungsweise fünf Millionen Bundesbürgern jedoch braucht die Leber dringend medizinische Hilfe, um weiter ihren Dienst verrichten zu können. Und bekommt sie oft nicht – meist, weil die Betroffenen gar nicht merken, dass mit ihrem Organ etwas nicht stimmt. Erkrankungen der Leber bleiben häufig unbemerkt, weil sie kaum Symptome aufweisen, warnt die Deutschen Leberstiftung. Zum Deutschen Lebertag empfehlen sie daher, die Werte der Drüse regelmäßig kontrollieren zu lassen, um folgende Erkrankungen schnell zu behandeln: Fettleber: Bei etwa einem Drittel der Bundesbürger, die älter als 40 Jahre sind, ist die Leber verfettet. Ursachen sind häufig Übergewicht, zu fettes Essen und zu viel Alkohol. Aber auch Medikamente und bestimmte Viruserkrankung können zur Verfettung führen. Dabei lagern sich Fetttröpfchen in den Leberzellen an. Infolgedessen kann sich die Leber entzünden. Eine Therapie gibt es nicht, lediglich die Änderung der Trink- und Essgewohnheiten kann die Leber heilen.

Hepatitis: Die Leber kann sich entzünden – meist aufgrund von Viren. Je nach Typ des Virus unterscheidet man zwischen Hepatitis A, B, C, D oder E. Hepatitis A und E fangen sich Betroffene oft in Ländern ein, die über einen schlechten hygienischen Standard verfügen. Sie nehmen meist einen harmlosen Verlauf und heilen von selbst ab. Gegen Hepatitis A gibt es eine Impfung – meist in Kombination mit einer gegen Hepatitis B. Diese Virusinfektion wiederum wird über Körperflüssigkeiten wie Blut und Sperma übertragen. Zu spät erkannt, kann sie chronisch werden. Das Risiko für eine Zirrhose oder Krebs steigt. Eine Behandlung mit Medikamenten mindert die Folgerisiken, heilt aber nicht. Hinzu kommt: Wer sich mit Hepatitis B angesteckt hat, für den steigt auch das Risiko, an Variante D zu erkranken. Die führt ebenfalls zu dauerhaften Schäden. Für Hepatitis C gibt es weder eine Impfung noch viele Behandlungsmöglichkeiten. Eine Ansteckung erfolgt meist über Kontakt mit infiziertem Blut.

Leberzirrhose: Ist die Leber entzündet, muss das Gewebe ständig erneuert und repariert werden. Dabei bildet sich auf Dauer zu viel Bindegewebe. Das zarte Lebergewebe schrumpft, wird knotig und derb. Die Leber arbeitet nicht mehr richtig. Schlimmstenfalls kommt es zu Blutungen und Wasseransammlungen im Bauch, oder es bildet sich ein Tumor. Schlimmstenfalls hilft nur noch eine Transplantation.

Am Mittwoch, 20. November, informiert das Zentrum für Innere Medizin des Klinikums Stuttgart über Themen wie Ernährung bei chronischen Lebererkrankungen, Fettleberhepatitis und Therapiemöglichkeiten von Hepatitis C. Beginn ist um 18 Uhr im Katharinenhospital, Hörsaal Haus A, in der Kriegsbergstraße 60.