Nach einem Dämpfer im Mai machen Deutschlands Exporteure wieder bessere Geschäfte. Foto: dpa

Ein leichtes Plus beim Außenhandel haben Deutschlands Exporteure im Juni zu verzeichnen. Deutlich stärker legten die Einfuhren nach Deutschland zu: Sie lagen im Juni um 4,5 Prozent höher als im Vormonat.

Ein leichtes Plus beim Außenhandel haben Deutschlands Exporteure im Juni zu verzeichnen. Deutlich stärker legten die Einfuhren nach Deutschland zu: Sie lagen im Juni um 4,5 Prozent höher als im Vormonat.

Wiesbaden - Nach einem Dämpfer im Mai haben Deutschlands Exporteure im Juni wieder bessere Geschäfte gemacht. Geliefert wurden ins Ausland Waren im Gesamtwert von 93,4 Milliarden Euro und damit 0,9 Prozent mehr als im Vormonat.

Dies teilte das Statistische in Wiesbaden mitteilte. Im Mai hatte es auf Monatssicht einen Rückgang um 1,1 Prozent gegeben.

Deutlich stärker legten die Einfuhren nach Deutschland zu: Sie lagen im Juni um 4,5 Prozent höher als im Vormonat. Das ist der stärkste Zuwachs binnen Monatsfrist seit November 2010, also seit gut dreieinhalb Jahren.

Das kräftige Plus folgt allerdings auf einen deutlichen Rückgang im Monat zuvor: Von April auf Mai 2014 waren die Importe um 3,4 Prozent gefallen und damit so rasant wie zuletzt im November 2012. Im Juni wurden Waren für 77,0 Milliarden Euro nach Deutschland eingeführt.

Verglichen mit dem Juni 2013 waren sowohl die Ausfuhren (plus 1,1 Prozent) als auch die Einfuhren (plus 2,1 Prozent) höher. Lebhaft war vor allem der Handel mit Ländern aus der Europäischen Union, während der Handel mit Staaten außerhalb der EU rückläufig war.

In die EU-Mitgliedstaaten gingen im Juni Waren "Made in Germany" im Gesamtwert von 54,8 Milliarden Euro. Das waren 2,6 Prozent mehr als im Juni 2013. Dagegen nahmen die deutschen Exporte in Länder außerhalb der Europäischen Union ab: Im Juni lieferten hiesige Firmen in diese Länder Waren im Gesamtwert von 38,6 Milliarden Euro - ein Rückgang um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

"Der Putin-Faktor lastete schon vor der jüngsten Eskalation des Ukraine-Konflikts auf dem deutschen Außenhandel", schreibt Volkswirt Christian Schulz von der Berenberg Bank. Die deutschen Exporten nach Russland seien in den ersten fünf Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14,7 Prozent zurückgegangen. Detaillierte Zahlen zum Geschäft mit einzelnen Ländern im Juni konnte das Statistische Bundesamt noch nicht nennen.

Im gesamten ersten Halbjahr lagen die deutschen Exporte um 2,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Ausgeführt wurden in den sechs Monaten Waren im Gesamtwert von 558,3 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr rechnet der Branchenverband BGA nach Angaben vom Freitag trotz der aktuellen Krisen unverändert mit drei Prozent Wachstum. Von 2012 auf 2013 waren die deutschen Ausfuhren leicht zurückgegangen.

Die Außenhandelsbilanz - der Saldo aus Exporten und Importen - schloss im Juni mit einem Überschuss von 16,5 Milliarden Euro ab. Ein Jahr zuvor hatte der Saldo 17,0 Milliarden Euro betragen.