Außenministerin Annalena Baerbock musste ihren geplanten Türkeibesuch wegen einer Coronaerkrankung absagen. Für einen illusionsfreien Dialog über die deutsch-türkischen Probleme sollte er möglichst bald nachgeholt werden. Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Berlin muss sich offensiver gegen die willkürliche Inhaftierung deutscher Bürger in der Türkei stemmen, meint Susanne Güsten.

Die Inhaftierung von Bundesbürgern in der Türkei ist nur eines von vielen Problemen zwischen Berlin und Ankara – doch es zeigt, wie schwer die Zusammenarbeit inzwischen geworden ist. Offiziell ist die Türkei immer noch EU-Beitrittskandidatin, doch im politischen und juristischen Alltag ist das längst Geschichte. Das hat Folgen für Menschen, die in Deutschland ihr Recht auf freie Meinungsäußerung nutzen und dann bei Reisen in die Türkei mit einer Justiz konfrontiert werden, die europäische Normen nicht anerkennt.