Israel- und Palästinaanhänger gehen seit Tagen wie hier in Bochum auf die Straßen. Foto: IMAGO/Funke

Der Zentralrat der Palästinenser zeigt sich besorgt über Gewalt bei pro-palästinensischen Demonstrationen, betont aber zugleich, dass es auch viele friedliche Versammlungen gab, die trotzdem von der Polizei aufgelöst worden seien.

Der Zentralrat der Palästinenser hat sich besorgt über Ausschreitungen bei pro-palästinensischen Demonstrationen gezeigt. Ratsmitglied El-Ali Youssef sagte am Freitag im RBB-Inforadio, Gewalt lehne der Zentralrat der Palästinenser ganz klar ab.

Es sei aktuell kaum möglich, friedlich zu demonstrieren

„Gleichzeitig ist zu betonen, dass es jetzt einige Demonstration gab, die durchaus friedlich verlaufen sind und trotzdem von der Polizei vorbeugend aufgelöst wurden“, kritisiert er. Es sei aktuell kaum möglich, friedlich zu demonstrieren.

Der Zentralrat und andere palästinensische Organisationen würden stets dazu aufrufen, gewaltfrei zu protestieren und Parolen auf Deutsch zu rufen, nicht etwa auf Arabisch, betont Youssef. „Man kann aber nie bei Versammlungen derartiger Größe - mit mehreren Tausend Personen - ausschließen, dass zehn oder zwanzig Leute antisemitische Parolen rufen oder auch mal einen Böller anzünden.“

Für solche Vorfälle „gibt das Gesetz uns ja auch die richtigen Mittel an die Hand“, fügte er hinzu. Es dürfe aber nicht sein, dass Tausende Demonstranten „in Kollektivhaft“ genommen würden, weil Einzelne sich falsch verhalten, kritisiert Youssef. So werde vielen Menschen das elementare Grundrecht auf Demonstration genommen und das halte er für „sehr bedenklich“.