53,9 Prozent der Stuttgarter sind laut dem Statistischen Amt älter als 50 Jahre. Rund 7000 Bürger der Generation 50plus wurden nun zu ihrer Lebenssituation interviewt. Foto: dpa

Die ersten Ergebnisse einer Umfrage bei 7000 Stuttgartern der Generation 50plus werden in Botnang vorgestellt.

Botnang - „Wir werden immer weniger, älter und bunter“: Mit diesen Worten beschreibt die Stadtverwaltung den demografischen Wandel auf ihrer Internetseite. Allein zwischen den Jahren 2001 und 2005 sei der Anteil der über 65-Jährigen in Stuttgart um fast elf Prozent gestiegen. 18,8 Prozent der Stuttgarter sind mittlerweile 65 Jahre und älter. Das ist der Stand Ende 2011. Diese Entwicklung habe zur Folge, dass sich die sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen gravierend verändern. Und darauf möchte die Stadtverwaltung reagieren.

Erst am Mittwoch wurde der neue Stuttgarter Demografiebericht vorgestellt. Ein Ziel, dem die Stadtverwaltung nacheifert, ist, „der alternden Bevölkerung ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen“. Welchen Herausforderungen sich die Landeshauptstadt dabei noch stellen muss, möchte sie nun auch im Rahmen einer Bürgerbefragung herausfinden.

Im Sommer wurden mehr als 7000 Stuttgarter befragt – alle älter als 50 Jahre. Sie wurden gebeten, über ihre Lebenssituation Auskunft zu geben. Mehr als 3500 Bürger haben sich letztendlich an der Umfrage beteiligt. „Die Ergebnisse liegen nun vor“, sagt Alexander Gunsilius vom Sozialamt. Zwei Stadtbezirke – Stuttgart-Ost und Botnang – wurden auserkoren, in denen im Rahmen eines Bürgerforums erste lokale Erkenntnisse vorgestellt werden.

Botnang ist der Bezirk mit dem höchsten Altersdurchschnitt

„In Botnang gibt es zwar einige Stadtquartiere, die überaltert sind, aber insgesamt verfügt der Bezirk über eine sehr gute Mischung“, sagt Gunsilius. Zudem hätten sich auch überdurchschnittlich viele Botnanger an der Umfrage „Älter werden in Stuttgart – Generation 50plus“ beteiligt. Die Ergebnisse werden am kommenden Dienstag, 11. Dezember, öffentlich präsentiert. Beginn im Bürgerhaus, Griegstraße 18, ist um 17.30 Uhr.

Die Teilnehmer der Umfrage haben sich unter anderem mit folgenden Fragen beschäftigt: Wie zufrieden sind die Bürger mit ihrer Wohnsituation und ihrem Wohnumfeld? Gibt es bauliche Barrieren? Wie stellt sich die gesundheitliche Situation dar? Gibt es nahestehende Personen, die helfen und unterstützen? Im Anschluss daran soll es am Dienstag noch genug Zeit geben, um mit Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle, Vertretern der Sozialverwaltung und Trägern der Altenhilfe über die aktuellen Lebenslagen und die kommenden Herausforderungen zu diskutieren. „Ich würde mich sehr freuen, wenn viele Bürgerinnen und Bürger ihre persönliche Sicht von Botnang einbringen und die Gelegenheit nutzen, an der Zukunft unseres Stadtbezirks mitzuarbeiten“, schreibt Bezirksvorsteher Stierle in seiner Einladung für das Bürgerforum.

Botnang ist laut dem Statistischen Amt der Stadtbezirk mit dem höchsten Altersdurchschnitt in Stuttgart – nämlich 45,9 Jahre. Auf den weiteren Plätzen folgen Sillenbuch (45,8), Mühlhausen (45,4) und Degerloch (45). Das durchschnittliche Alter in der Stadt Stuttgart liegt bei 42,1 Jahren. Das ist der Stand Ende 2011.