Laut eines Berichts des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) sollen persönliche Daten Hunderter deutsche Politiker im Internet veröffentlicht worden sein. Auch Bundestagsabgeordnete aus Baden-Württemberg sind von dem Datenleck massiv betroffen.
Berlin - Hacker sollen laut eines Berichts des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) massenweise persönliche Daten und Dokumente von Hunderten Politikern aus Deutschland veröffentlicht haben. So sollen nun private Chats sowie Kreditkarteninfos der Volksvertreter im Internet zu finden sein. Auch Bundestagsabgeordnete aus Stuttgart sind von dem Datenleck betroffen.
Laut RBB sei noch unklar, wer für das Datenleck verantwortlich ist. Mit Ausnahme der AfD seien alle im Bundestag vertretenen Parteien betroffen. Bei den Informationen handele es sich um Handynummern, Adressen von Politikern aus dem Bundestag und auch zum Teil aus der Landespolitik, Chats, Briefe, Rechnungen, Ausweisdaten und Kreditkarteninformationen.
Twitter-Account verbreitet Daten
Hinweise auf politisch brisante Unterlagen gebe es vorerst nicht. Verbreitet worden seien die Daten und Dokumente über einen Twitter-Account, dessen Inhaber sich selbst mit Begriffen wie „Security Researching“, „Künstler“ oder „Satire“ beschreibe. Wer hinter dem Account steckt, sei noch unklar.
Auch Abgeordnete aus Baden-Württemberg sind betroffen. So lassen sich zum Beispiel die Mobilnummern von Stefan Kaufmann und Karin Maag, CDU-Bundestagsabgeordnete für die Wahlkreise Stuttgart I und II in dem Datensatz finden. Von Mitgliedern der CDU in Baden-Württemberg wurden nach erster Recherche fast alle Handynummern veröffentlicht. Auch Grünen- sowie SPD-Politiker sind betroffen. So wurden zum Beispiel Briefe von Cem Özdemir, die er an die Bundeskanzlerin geschrieben hatte, veröffentlicht.
Die Unionsfraktionsgeschäftsführung informierte am Freitagmorgen per SMS darüber, dass "Daten von Politikern, auch von einer erheblichen Zahl von Unionsabgeordneten" ins Netz gestellt worden sind. Weiter steht in der SMS, die unserer Zeitung vorliegt, dass Bundesinnenministerium, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und die Bundestagsverwaltung daran arbeiten, "den Fall rasch aufzuklären".
Die Lecks seien Donnerstagabend bemerkt worden, berichtete der RBB. Auf Twitter seien die Informationen aber wohl schon seit den Tagen vor Weihnachten zugänglich gewesen. Unter dem Hashtag "Hackerangriff" sind die Daten derzeit immer noch abrufbar (Stand: 4. Januar 2019, 9 Uhr).