Die AOK berichtet einen „absoluten Höchststand“ im Jahr 2022. Vor allem Atemwegserkrankungen legen zu. 2023 ist bislang kaum besser.
Die AOK Baden-Württemberg hat vergangenes Jahr einen neuen Höchstwert bei Krankmeldungen verzeichnet. 48,8 Millionen Arbeitstage sind bei den rund 2,7 Millionen Beschäftigten krankheitsbedingt ausgefallen. Das ist mehr als ein Viertel über dem, was vor und während der Pandemie üblich war. „2022 war ein extremes Jahr“, sagt der AOK-Datenexperte Johannes Michl. Die Werte bestätigen eine ähnliche Auswertung der Berufskrankenkassen. Die AOK ist die größte Krankenkasse im Land.
Höchstwert beim Krankenstand
Der Krankenstand erreichte 2022 mit 6,4 Prozent einen neuen Höchstwert. Im laufenden Jahr ist der Wert mit im Mittel 6,1 Prozent kaum niedriger. Das ist bemerkenswert, weil 2022 Millionen von Infektionen mit der Coronavariante Omikron die Krankmeldungen nach oben schnellen ließen.
Der Einfluss von Covid-19 ist ausweislich der AOK-Daten im laufenden Jahr deutlich zurückgegangen. Zwar wurden bei der AOK im Februar und März je knapp 40 000 Erkrankungen samt Krankschreibung registriert. 2022 waren es im selben Zeitraum allerdings fast 100 000 Fälle mehr. Erkrankungen des Atmungssystems insgesamt sind deutlich weniger zurückgegangen. Laut Robert-Koch-Institut handle es sich dabei um „Nachholeffekte durch die wieder deutlich angestiegene Zirkulation von Erregern“.
Die Vorstandsvorsitzende des Hausärzteverbands Baden-Württemberg, Susanne Bublitz, berichtet, „dass sich die Situation hinsichtlich der Atemwegserkrankungen wieder normalisiert hat“. Ob nun auch die Zahl der Krankschreibungen wieder auf das vorpandemische Niveau zurückgeht, vermag dagegen keiner der befragten Experten vorherzusagen.