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Der gesperrte Franzose soll noch vor dem großen Finale bei Bayern verlängern.

Madrid - Weltweit sind 220 Länder und Territorien zugeschaltet, rund 300 Millionen Menschen sind live dabei: Vorhang auf für das große Finale um Millionen und Meriten zwischen dem FC Bayern und Inter Mailand. Um 19 Uhr beginnt Sat1 am Samstag seine Übertragung vom Champions-League-Endspiel, berichtet von der Fahrt des Münchner Mannschaftsbusses vom Hotel ins Bernabeu-Stadion bis hin zum Anpfiff um 20.45 Uhr über alles, was mehr oder weniger wichtig ist - und dann stehen 22 Mann und der englische Schiedsrichter Howard Webb im Blickpunkt.

Bayern oder Inter, Inter oder Bayern? "Wir sind hoch motiviert für ein großartiges Finale", erklärte Inter-Verteidiger Javier Zanetti, der sein 700. Spiel für die Mailänder bestreitet und die Kreise von Arjen Robben stören soll - im Halbfinale hatte er Lionel Messi abgemeldet. "Bei uns ist jeder gierig, das Spiel zu gewinnen", sagte Bayerns Mittelfeldspieler Bastian Schweinsteiger. Für beide Clubs geht es ums Triple: Meister und Pokalsieger ihres Landes sind sie schon, doch nur der Champions-League-Triumph krönt eine für beide überragende Spielzeit.

Neun Millionen Euro erhält der Sieger von Madrid, der unterlegene Finalist darf sich mit 5,2 Millionen Euro trösten. Als Titelgewinner könnte der FC Bayern in der Königsklasse insgesamt 60 bis 70 Millionen Euro verdienen. Doch mehr als alles Geld soll Franck Ribéry für die entscheidende Motivation sorgen. Angeblich hat der Rekordmeister mit dessen Beratern nach wochenlangem Tauziehen Einigung über eine Vertragsverlängerung erzielt. Demnach unterschreibt der Franzose bis 2014 und kassiert mit zehn Millionen Euro brutto die höchste Gage in der Geschichte des FC Bayern.

Im Finale ist Ribéry gesperrt und nur Tribünengast, am Sonntag beim Empfang auf dem Münchner Rathausbalkon (unabhängig vom Spielausgang) ist er wieder mittendrin. Spätestens dann soll seine Vertragsverlängerung verkündet werden.

Dann weiß die Bundesliga auch, ob sie in der Saison 2011/12 vier statt bisher drei Startplätze in der Königsklasse hat. Dazu müssen die Bayern gegen Inter mindestens das Elfmeterschießen erreichen. So werden dann plötzlich auch VfB-Anhänger zu (heimlichen) Bayern-Fans. Wer weiß, wofür es am Ende der nächsten Saison gut ist.

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