Das Dampfschiff „Säntis“ bleibt erst einmal da, wo es ist: In 210 Metern Tiefe im Bodensee. Der vorgesehene Termin zur Bergung ist nicht zu halten.
Wegen technischer Probleme ist der geplante Start der Bergung des historischen Dampfschiffs „Säntis“ vom Grund des Bodensees verschoben worden. Das Wrack liegt seit 91 Jahren in 210 Meter Tiefe. „Auch wenn der 17. April als Bergungstermin nicht gehalten werden kann, bleibt der Schiffsbergeverein zuversichtlich, die Bergung des 1933 versenkten Dampfschiffes in den nächsten Monaten zu schaffen“, sagte der Vereinspräsident Silvan Paganini am Samstag. Abgesagt worden seien auch die Fahrten von Zuschauerschiffen zur Besichtigung der Bergung. Sieben Schiffe mit rund 1000 Gästen waren bereits ausgebucht.
Nachdem die Hilfsleinen unter dem Schiff gezogen wurden, sei beim Einziehen einer Bergeleine jedoch ein Seil gerissen und die ganze Führungsleine sei auf das Vorderdeck des Wracks abgesunken. Zudem müssten am Tauchroboter technische Teile ausgewechselt werden.
„Säntis“ wurde 1933 versenkt
Die Leinen sollen anschließend in 210 Meter Wassertiefe mit dem Tauchroboter erst entwirrt werden, bevor die Bergung weiter fortgesetzt werden kann. Wie lange dies dauert, konnte Paganini nicht sagen. „Wir bleiben dran und sind überzeugt, das Dampfschiff „Säntis“ noch in diesem Sommer bergen zu können. Der Zuspruch der Bevölkerung und Sponsoren für das Projekt ist riesig und motiviert uns zusätzlich.“
Die „Säntis“ war im Mai 1933 nicht mehr fahrtauglich und in der Seemitte zwischen Romanshorn auf Schweizer und Langenargen auf deutscher Seite versenkt worden. Eine Verschrottung wurde damals als zu teuer verworfen. Das 48 Meter lange Schiff war seit 1892 auf dem Bodensee unterwegs, es konnte 400 Passagiere befördern.
Der Schiffsbergeverein wurde im Jahr 2023 gegründet. Seit dem erfolgreichen Crowdfunding für die Bergung des Dampfschiffes laufen die Vorbereitungen für die Aktion auf Hochtouren. Der Verein ist gemeinnützig und hat über 40 Mitglieder.