Der Dammbruch in Brasilien – hier bei Aufräumarbeiten – könnte für den Tüv Süd zum finanziellen Desaster werden. Foto: dpa

Der Tüv Süd ist mit seinem Streben nach mehr Rendite ein hohes Risiko eingegangen – und zahlt nun die Rechnung für eine Katastrophe, meint Autor Thomas Magenheim.

München - Seit mehr als 150 Jahren machen wir die Welt ein Stück sicherer“ – das schreibt der Vorstand des Tüv Süd in seiner Stellungnahme zum Geschäftsbericht 2018. Der Satz klingt wie Hohn angesichts eines für fast 250 Menschen tödlichen Dammbruchs in Brasilien, in den der Prüfkonzern verwickelt ist. Noch ist nicht einmal die abschließende Schadenshöhe geklärt, geschweige denn die finale Schuldfrage. Zu erwarten ist aber, dass es in jahrelangen Prozessen um Milliardensummen gehen und der Kelch am Tüv Süd nicht vorbeigehen wird.