Bernie Ecclestone vor dem Gerichtssaal Foto: dpa

Daimler hat sich selbst strenge Compliance-Richtlinien verpasst. Deshalb hat man beim Stuttgarter Autobauer den Prozess gegen Formel-1-Chef Ecclestone ganz genau verfogt. Auf die Einstellung des Verfahrens reagiert man verhalten.

Daimler hat sich selbst strenge Compliance-Richtlinien verpasst. Deshalb hat man beim Stuttgarter Autobauer den Prozess gegen Formel-1-Chef Ecclestone ganz genau verfogt. Auf die Einstellung des Verfahrens reagiert man verhalten.

Stuttgart - Der Autobauer Daimler hat zurückhaltend auf die Einstellung des Bestechungsprozesses gegen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone reagiert. „Wir haben den Prozess aufmerksam verfolgt. Die umfangreiche Beweisaufnahme und die Zeugenvernehmungen führten zu keinem Ergebnis. Wir respektieren die Entscheidung des Gerichts“, teilte eine Konzernsprecherin am Dienstag mit. Das Unternehmen ist mit dem Mercedes-Rennstall in der Formel 1 vertreten. Das Werksteam führt derzeit die Konstrukteurswertung und mit Nico Rosberg auch das Fahrer-Klassement an.

Bei einer Verurteilung Ecclestones wäre Daimler aufgrund seiner Compliance-Richtlinien für saubere Unternehmensführung unter Zugzwang geraten. Der Konzern hätte dann wohl auf eine Ablösung des Briten als Formel-1-Geschäftsführer hinwirken oder aus der Rennserie aussteigen müssen. Niki Lauda, Aufsichtsratschef des Mercedes-Teams, hatte schon vor der Entscheidung des Münchner Landgerichts am Dienstag die sich anbahnende Einstellung des Verfahrens gegen eine Geldauflage in Höhe von 100 Millionen Dollar begrüßt.