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Rund 15.000 Mitarbeiter des Daimler-Werkes in Sindelfingen sind am Freitag für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze auf die Straße gegangen.

Sindelfingen - Rund 15.000 Mitarbeiter des Daimler-Werkes in Sindelfingen sind am Freitag für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze auf die Straße gegangen. Nach Angaben der IG Metall nahmen fast alle Beschäftigten der Früh- und der Tagesschicht an der Demonstration teil.

Der Protest richtet sich gegen Pläne der Daimler-Spitze, den Bau der Mercedes-C-Klasse von 2014 an von Sindelfingen nach Bremen und in die USA zu verlagern. Vier Stunden lang wurde im größten Daimler-Werk nicht produziert. Auf Transparenten der Demonstranten war zu lesen "Gute Nacht Baden-Württemberg" oder "Zetsche nach Amerika".

In den kommenden Tagen werden die Bänder voraussichtlich noch öfter stillstehen. Für Freitagabend ist ein weiterer Demonstrationszug geplant, am Montag soll es Betriebsversammlungen in allen drei Schichten geben. Der Betriebsrat befürchtet, 3000 Jobs könnten verloren gehen. Laut Vorstand sind 1800 Stellen betroffen; die Mitarbeiter sollen andere Beschäftigungsangebote bekommen.

Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm forderte Daimler-Chef Dieter Zetsche auf, sich im Werk Sindelfingen der Diskussion mit den Beschäftigten zu stellen. Dabei müsse er statt loser Versprechungen konkrete Zusagen mitbringen. Dazu gehöre, neue Produkte und zusätzliche Aufgaben zu umreißen, um die Beschäftigung am Standort langfristig zu sichern.

Zetsche verteidigte die geplante Verlagerung. "Man könnte die Situation aus heutiger Sicht überspitzt so darstellen, dass wir nicht vor der Alternative standen, die C- Klasse in Sindelfingen für die USA zu produzieren, sondern ob wir sie für die USA überhaupt noch produzieren können oder nicht", sagte er den "Stuttgarter Nachrichten" (Freitag).