In einem Rastatter Pflegeheim sind mehrere Pfleger und Bewohner positiv auf Corona getestet worden. Wegen der Personalnot würden nach Absprache mit dem Gesundheitsamt auch infizierte Pfleger arbeiten.
Rastatt - Nach einem größeren Corona-Ausbruch in einem Rastatter Pflegeheim rechnet das Landratsamt mit weiteren Infektionszahlen. „Von Entwarnung kann noch keine Rede sein“, sagte ein Behördensprecher am Donnerstag auf Anfrage. Er begründete dies auch mit dem Meldeverzug durch die Weihnachtsfeiertage. Stand Mittwoch sind 9 Bedienstete und 28 Bewohner positiv auf Corona getestet worden. Einige Senioren waren im Krankenhaus, zwei Bewohner starben an oder mit Covid-19.
Weil das Landratsamt über Weihnachten eine „mangelhafte pflegerische Versorgung“ in dem betroffenen Wohnbereich fürchtete, unterstützen seit Anfang der Woche zwei Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) das Personal bei nichtpflegerischen Tätigkeiten. Die Behörde steht für den Notfall auch mit der Bundeswehr in Verbindung, sagte der Sprecher.
Infizierte Pfleger müssen aushelfen
Inzwischen habe der Heimträger, die Kursana-Gruppe, aber für Rastatt zwei Pflegekräfte aus Bayern abziehen können, auch sei eine Mitarbeiterin wieder im Dienst, die - nicht an Corona - erkrankt war. Wegen der Personalnot arbeiteten demnach in den vergangenen Tagen nach Absprache mit dem Gesundheitsamt auch infizierte Pfleger mit infizierten Bewohnern weiter.
In einer Mitteilung hatte das Landratsamt Anfang der Woche von einer „überraschend“ niedrigen Impfquote in dem Heim gesprochen. Es seien daher nochmals kurzfristige Impfangebote über mobile Impfteams des Landkreises für die nicht betroffenen Pflegebereiche angeboten worden. Eine Sprecherin der Kursana-Gruppe betonte beim SWR, die Impfquote entspreche dem Bundesdurchschnitt.