So steht es um die Fehlzeiten in Baden-Württemberg. Foto: dpa/Marijan Murat

Die Corona-Pandemie treibt krankheitsbedingte Fehlzeiten nicht nach oben – so sehen es zwei Krankenkassen. Hygienemaßnahmen in der Epidemie tragen auch zum Eindämmen anderer Krankheiten bei.

Stuttgart - Beschäftigte im Südwesten haben sich zwei Krankenkassen zufolge im vergangenen Jahr deutlich weniger krankschreiben lassen als anderswo in Deutschland. Im Durchschnitt fehlten Versicherte der Techniker Krankenkasse (TK) 11,7 Tage im Jahr, bundesweit seien es im Schnitt 14,5 Tage gewesen, berichtete die TK in Stuttgart. Zu ähnlichen Ergebnissen kam die DAK.

Trotz der Corona-Pandemie sei der Krankenstand im Südwesten nicht gestiegen, sagte der Landeschef der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg, Siegfried Euerle. „Wir haben sogar durch das extrem niedrige Niveau bei den Atemwegserkrankungen einen so tiefen Krankenstand wie zuletzt vor fünf Jahren.“ Die Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Epidemie hätten gewirkt und auch die Übertragungen anderer Krankheiten verhindert, sagte Euerle.

Krankenstand im Jahresvergleich gesunken

Die Leiterin der TK-Landesvertretung, Nadia Mussa, sagte: „Fehlzeiten aufgrund der Diagnose Atemwegserkrankung sind in Baden-Württemberg um rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken.“

Beide Kassen resümierten, der sogenannte Krankenstand sei 2021 im Jahresvergleich gesunken. Der Krankenstand ist der prozentuale Anteil der Fehltage zur regulären Arbeitszeit von Beschäftigten aufgrund einer Krankschreibung. Die TK berief sich auf Daten von knapp 600.000 Versicherten im Bundesland. Die DAK kommt nach eigenen Angaben auf rund 280.000 Versicherte.