Präsenztreffen mit Kollegen und Kantinenbesuche erhöhen laut einer Studie der Universität Konstanz die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Trotz der hohen Infektionszahlen wird das Homeoffice aktuell weniger genutzt als im vergangenen Frühjahr.
Frankfurt - Konferenzen und der Kantinenbesuch erhöhen das Risiko einer Corona-Infektion. Darauf deutet eine Umfrage der Universität Konstanz unter 384 Arbeitnehmern hin. Unter den Befragten, die zu dienstlichen Besprechungen mit Kollegen zusammenkamen, war seit Oktober jeder Zehnte positiv auf das Coronavirus getestet worden. Unter den Teilnehmern, die nicht an Präsenztreffen teilnahmen, berichteten dagegen nur 1,2 Prozent von einem positiven Testergebnis. Auch wurde bei Beschäftigten, an deren Arbeitsplatz die Kantine geöffnet ist, vier Mal häufiger eine Infektion festgestellt als bei anderen.
Homeoffice-Potenzial wird nicht ausgeschöpft
Die Umfrage bestätigt zudem den Verdacht, dass aktuell auch Beschäftigte zur Präsenz verpflichtet werden, die ihre Arbeit zuhause erledigen könnten. Die jüngste Erhebung ist nämlich Teil einer Langzeitstudie, die im Frühjahr 2020 begann. Ausgewählt wurden damals gezielt Angestellte, die wegen der ersten Corona-Welle zumindest einen Teil ihrer Arbeitszeit daheim verbrachten. Zum Zeitpunkt der jüngsten Erhebung Ende Januar waren 20 Prozent der Befragten wieder ausschließlich im Betrieb tätig.
Innerhalb dieser Gruppe erklärten 37 Prozent, Grund für ihre Rückkehr ins Büro seien Vorgaben des Arbeitgebers. Weitere 15 Prozent nannten Wünsche einer Führungskraft als Grund, wobei Mehrfachnennungen möglich waren. Immerhin 36 Prozent der Beschäftigten im Präsenzbetrieb erklärten, sie seien auf eigenen Wunsch wieder vor Ort.