Albert Exler, Sprecher Freiberger Bürgerinitiative Foto: privat

Die Freiberger Bürgerinitiative wehrt sich gegen die Schließung der bestehenden Grundschulen – auch aus Umweltgründen, wie ihr Sprecher Albert Exler begründet.

Freiberg am Neckar - Das Argument der Stadt lautet ja, es würde sich nicht lohnen, für „nur“ 530 Grundschüler drei Schulen zu unterhalten. Wir meinen aber, dass die Freiberger Grundschulen im jetzigen Zustand keine Seltenheit oder Ausnahme sind, sondern über eine ganz normale und gesunde Anzahl von Schülern verfügen.

Schaut man sich einmal an, was andere Investitionen der Stadt kosten würden, dann sind die Mehrkosten für die Erhaltung der drei Grundschulen in Höhe von etwa 2,6 Millionen Euro über 25 Jahre gerechnet sehr gering. Die Erneuerung des Stadtzentrums würde mit 44,3 Millionen Euro, der Bau einer zentralen Grundschule mit 34,3 Millionen Euro und der Neubau der Oscar-Paret-Schule mit 31,7 Millionen Euro zu Buche schlagen. Wer glaubt im Ernst, dass die Grundsteuer nur wegen der Mehrkosten für die drei Grundschulen erhöht werden muss?

In kleinen Schulen und Klassen kennt jeder jeden, die Kinder durchlaufen behütet die Grundschuljahre. Viele Pädagogen sind unserer Meinung. So spricht sich etwa eine große Zahl der Freiberger Grundschullehrerinnen aus pädagogischer Überzeugung für die drei Grundschulen aus. In einem geschützten und überschaubaren Umfeld entfalten sich die für ihre Persönlichkeitsentwicklung wichtigen lebendigen Beziehungen und Bindungen der Kinder leichter beziehungsweise unkomplizierter, als dies an einer größeren, entfernter liegenden Schule der Fall wäre.

Mit dem Bau der großen Schule auf dem Kasteneck-Gelände würden etwa 5000 Quadratmeter Grünfläche versiegelt. Während des Bring- und Holverkehrs rechnen wir mit mindestens 200 Autos. Für jeden gefahrenen Kilometer dieser Autos wird es übers Jahr gerechnet etwa 34 080 Kilogramm oder 17,35 Millionen Liter Treibhausgase zusätzlich geben. Das betrifft nicht nur die Anwohner, sondern nahezu jeden Freiberger. Und zu guter Letzt: durch die drei Grundschulen behält Freiberg seinen Standortvorteil für junge Familien.