Im Vorfeld der Parade war es zu Hasskommentare und Anfeindungen gekommen (Symbolbild). Foto: IMAGO/Müller-Stauffenberg

Der offizielle Teil des Christopher Street Days in Reutlingen verläuft friedlich. Später fliegen Fäuste, Stühle und ein Fahrrad. Das Polizeirevier Reutlingen hat die Ermittlungen aufgenommen.

Nachdem der Christopher Street Day in Reutlingen zunächst friedlich verlaufen ist, ist es anschließend zu Pöbeleien und Auseinandersetzungen gekommen. Unter dem Motto „Reutlingen ist BUNT – Christopher Street Day“ fand am Samstagnachmittag der angemeldete Aufzug mit Kundgebung statt.

Laut Polizei versammelten sich gegen 13.30 Uhr etwa 800 Teilnehmer am Listplatz. An dem etwa einstündigen Aufzug nahmen in der Spitze bis zu 1.000 Menschen teil. Sowohl der Aufzug als auch die anschließende Kundgebung und spätere Feier im Bürgerpark verliefen friedlich und ohne besondere Vorkommnisse.

Zweite, nicht angemeldete Versammlung

Gegen 18.15 Uhr trafen sich dann etwa 40 Personen am Tübinger Tor, die mutmaßlich dem Kreis derjenigen zuzuordnen sind, die früher samstags an den Demonstrationen gegen die staatlichen Coronamaßnahmen teilgenommen hatten. Eine Versammlung war nicht angemeldet. Aus dieser Gruppe heraus soll es zu Pöbeleien gegenüber Personen gekommen sein, die die CSD-Veranstaltung im Bürgerpark verließen. Laut Darstellung der Polizei habe durch die Präsenz von Beamten ein möglicher weiterer Konflikt vermieden werden können. Die Gruppe löste sich gegen 19 Uhr selbstständig auf.

Unabhängig von den Ereignissen am Tübinger Tor kam es gegen 18.20 Uhr am Listplatz zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen. Nach derzeitigen Erkenntnissen soll eine etwa fünfköpfige Gruppe mit etwa sechs Personen, die die CSD-Veranstaltung im Bürgerpark verlassen hatten, aneinandergeraten sein.

Dabei kam es unter anderem zu Faustschlägen. Auch sollen Stühle und ein Fahrrad geworfen worden sein. Drei Personen aus der Gruppe der CSD-Teilnehmer wurden leicht verletzt. Eine ärztliche Behandlung war laut Polizei aber nicht erforderlich. Die anderen Personen sollen in Richtung ZOB geflüchtet sein. Die Hintergründe des Konflikts sind laut Polizei unklar. Ein Sprecher erklärte auf Anfrage, dass die Ermittlungen andauern.