Die Studenten haben Spaß am gemeinsamen Singen. Der Chor am Killesberg probt immer montags. Foto: Fritzsche

Jung und modern kommt der Chor am Killesberg daher, nicht nur, was die Sänger angeht: Mit Superhelden beschäftigt sich das Programm des nächsten Konzerts.

S-Nord - Zu Beginn werden Stühle gerückt, Notenblätter verteilt, die Sänger wärmen sich auf und singen sich ein. Darin unterscheidet sich der Chor am Killesberg nicht von anderen Chören. Besonders an ihm ist jedoch, dass er ausschließlich aus jungen Menschen besteht, aus Studenten. „Wir sind keine Profis, bei uns muss niemand vorsingen“, erklärt Elena Kromidas, die technische Biologie am Campus Vaihingen studiert und bereits seit einigen Jahren Mitglied im Chor ist. „Wir haben einfach Spaß am Singen.“

 

Der Chor am Killesberg gehört zur Sängerschaft Schwaben, einer akademischen Verbindung – singend, nicht schlagend, auf diesen kleinen, aber feinen Unterschied wird großer Wert gelegt. Im Verbindungshaus am Kriegsbergturm finden die Chorproben und Konzerte statt, und hier wohnen auch einige der Mitglieder, darunter Elena Kromidas. „Wir haben uns vor ein paar Jahren in Chor am Killesberg umbenannt“, erklärt Kromidas, früher sei es einfach der Chor der Sängerschaft Schwaben gewesen. „Denn wenn Leute uns im Internet suchen, gewinnen sie oft einen falschen Eindruck – und kommen dann nicht.“ Von Angesicht zu Angesicht, meint Kromidas, lasse sich einfach besser erklären, dass weder Chor noch Sängerschaft etwas mit den schlagenden Verbindungen zu tun haben. Die Sängerschaft Schwaben beschreibt sich auf der Internetseite als „akademisch, musisch, familiär und international“, mit dem Fokus auf „gegenseitiger Achtung und freiheitlicher Gesinnung“, und ist weder konfessionell noch politisch ausgerichtet. Mitglieder können sowohl Frauen wie auch Männer werden, und Studenten aller Fachbereiche sind willkommen.

Wer Mitglied im Chor ist, muss aber auch nicht zwangsweise Mitglied in der Verbindung sein, betont Kromidas. Einmal pro Woche, immer montags, trifft sich der Chor, es geht ungezwungen zu. Die Neuzugänge, die zum ersten Mal da sind, werden ihrer jeweiligen Stimme zugeordnet und in die Gemeinschaft aufgenommen.

„Superhelden“ heißt das Motto fürs nächste Konzert

Rund 30 Mitglieder hat der Chor, der stets nur während der Semesterzeiten probt, mal sind es weniger, mal mehr, je nachdem, wie viele Mitglieder ihren Studienabschluss machen und wegziehen und wie viele Neue dazukommen. Etwa 20 gehören zum festen Kern, sagt Elena Kromidas. Eine Besonderheit ist, dass die Mitglieder ein Mitspracherecht bei der Auswahl der Stücke haben, die gesungen werden. Beim jüngsten Konzert hieß das Motto „Bella Italia“, also gab es italienische Lieder sowie von Italien inspirierte Stücke zu hören. Das Motto für das nächste Konzert im Wintersemester lautet „Superhelden“. Unter anderem studiert der Chor die bekannte Titelmelodie des Films „Spiderman“ ein sowie Songs aus den Harry-Potter- und James-Bond-Filmen. „Jeder schlägt Lieder vor, und unsere Chorleiterin trifft dann eine sinnvolle Auswahl“, sagt Elena Kromidas. Auch die Chorleiterin passt zu der Gruppe: Michaela Besserer, 24 Jahre alt, leitet den Chor seit Oktober vergangenen Jahres. Die ausgebildete Musikpädagogin hatte von Freunden erfahren, dass der Chor auf der Suche nach einem neuen Leiter war. „Das sind alles nette Leute, sehr authentisch“, sagt Besserer. „Das hat mir gefallen.“

Im kommenden Jahr steht das 150-Jahr-Jubiläum der Sängerschaft Schwaben an. Der Chor am Killesberg ist natürlich mit dabei. Elena Kromidas verrät: „Für das Jubiläum wollen wir den Chor noch ein Stück vergrößern und mehr mit Instrumenten arbeiten.“