Für aktuelle Brisanz beim Hacker-Treffen Chaos Communication Congress in Hamburg ist gesorgt. Die Kritik an der Überwachung durch Geheimdienste und digitalen Sicherheitslücken erhielt in der vergangenen Woche neue Nahrung.
Hamburg - Rund 12 000 Hacker und Netz-Aktivisten versammeln sich ab Sonntag in Hamburg zu ihrem jährlichen Treffen, dem Chaos Communication Congress. Bei der 32. Auflage, kurz 32C3, geht es vier Tage lang um Internet-Sicherheit, Freiheitsrechte im Netz und digitale Lebensweisen.
Mehr als 200 Einzelsprecher und Gruppen sind dem Aufruf des Chaos Computer Clubs (CCC) gefolgt und präsentieren ihre Projekte in Vorträgen und Workshops. Die Veranstaltung ist seit Wochen ausverkauft.
Sicherheitslücken sind eines der Themen
Die meisten Veranstaltungen sollen live gestreamt, also mit Video im Internet übertragen werden. Das Kongressmotto wendet sich gegen „Gated Communities“ und damit sowohl gegen eine vermeintliche Sicherheit durch Ausgrenzung als auch gegen abgegrenzte Soziale Netzwerke mit ihren kommerziellen Interessen.
Einen Vorgeschmack auf die Themen gab es bereits: IT-Forscher berichteten von Lücken bei der Absicherung von Terminals für Karten-Zahlungen und einer inzwischen geschlossene Schwachstelle bei Internet-Routern eines Kabelanbieters.
Zudem wurden im Code des Betriebssystems von Firewall-Geräten des Netztechnik-Herstellers Juniper für die Absicherung des Internet-Datenverkehrs eingeschmuggelte Befehlszeilen gefunden, die als Einfallstor für einen Lauschangriff geeignet sind.
Die Verschlüsselung des Datenverkehrs ist ständiges Thema beim CCC. Auf dem Hamburger Kongress wird das Projekt „Let’s Encrypt“ (Lasst uns verschlüsseln) vorgestellt, das kostenlose Zertifikate für das TLS-Protokoll zur Verschlüsselung des Datenverkehrs mit einem Web-Angebot vergibt.