Das jüdische Lichterfest Chanukka findet dieses Jahr vom 7. bis 15. Dezember statt. Foto: Drazen Zigic/Shutterstock.com

Am 7. Dezember beginnt dieses Jahr Chanukka, das jüdische Lichterfest. Acht Tage lang feiern Jüdinnen und Juden weltweit das Öl-Wunder. Was steckt hinter dem Feiertag und welche Bräuche gibt es? Alles Wissenswerte auf einen Blick.

Der heutige Donnerstag markiert den Beginn von Chanukka, dem jüdischen Lichterfest. Es zählt zu den wichtigsten Feiertagen des Judentums und beginnt jedes Jahr am 25. Kislew, dem dritten Monat des jüdischen Kalenders. 2023 geht das achttägige Fest vom 7. bis zum 15. Dezember. Bräuche, Essen, Hintergründe: Hier gibt es alles Wissenswerte zu Chanukka.

 

Warum wird Chanukka gefeiert?

Das hebräische Wort "Chanukka" bedeutet "Einweihung". Das Fest hat geschichtliche Ursprünge und erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem im jüdischen Jahr 3597 (164 v. Chr. im gregorianischen Kalender).

Als die Juden im zurückeroberten Tempel aufräumten, fanden sie dort nur ein Fässchen Öl, um das Licht im Tempel zu entzünden. Am Ende brannte das Licht statt nur einer Nacht ganze acht Tage - ein Wunder. Deshalb wird Chanukka acht Tage lang gefeiert.

In Erinnerung an das Öl-Wunder wird während des Lichterfests jeden Tag eine Kerze des traditionellen achtarmigen Leuchters, der Chanukkia, entzündet. Das Anzünden geschieht mithilfe der neunten Kerze, auch Diener oder auf Hebräisch "Schamasch" genannt. Entzündet werden die Kerzen immer nach Sonnenuntergang und von rechts nach links - die neue immer zuerst - bis am letzten Tag alle acht Lichter leuchten. Der Leuchter muss so aufgestellt werden, dass er der Öffentlichkeit ins Auge fällt, schließlich soll er das "Wunder" publik machen. Oft findet man ihn daher in Fenstern.

Spiele, Essen, Bräuche

Neben den Lichtern steht an Chanukka die Familie im Mittelpunkt. Es ist hauptsächlich ein häusliches Fest, man trifft sich zu Hause mit Freunden und Familie. Von Einbruch der Dunkelheit bis Mitternacht wird der Tradition nach im Haus nicht gearbeitet, sondern gesungen und gespielt.

Beliebt ist etwa das Dreidelspiel mit einem vierseitigen Holzkreisel mit vier hebräischen Schriftzeichen, die für den Spruch "Ein großes Wunder geschah hier" stehen. Je nachdem, welche Seite man erdreidelt hat, kann man kleine Preise gewinnen. Die Kinder bekommen zudem jeden Abend Süßigkeiten, Geld oder andere Geschenke.

Traditionell kommen an Chanukka Speisen auf den Tisch, die in Erinnerung an das Öl-Wunder mit Olivenöl zubereitet werden, etwa Sufganiyot (Krapfen) oder Latkes (Kartoffelpuffer).