Martin Luding spielt den “Caveman“ im Theaterhaus seit zehn Jahren. Gespräch über ein Phänomen.
Stuttgart – Um den ewigen Streit von Mann und Frau geht es im Solo-Stück „Caveman“, das im Theaterhaus Stuttgart ein seltenes Jubiläum feiert. Martin Luding, 41, spielt den Höhlenmann seit zehn Jahren. Ein Gespräch über ein Phänomen.
Männer und Frauen passen nicht zusammen, warnt „Caveman“ nun schon seit zehn Jahren. Dennoch versuchen es Männer und Frauen immer wieder neu. Wie viele Jahre müssen Sie noch spielen, bis Ihre Warnungen fruchten?
Ich hoffe, die Warnungen fruchten nie, denn sonst stehe ich irgendwann ohne Job da. Schon vor Jahren habe ich Werner Schretzmeier, dem Intendanten des Theaterhauses, versprochen, dass ich das so lange mache, bis wirklich keiner mehr kommt.
Die Leute kommen immer noch. Weil „Caveman“ besser ist als jede Paartherapie?
Da ich noch nie bei einer Paartherapie war, kann ich das nicht beurteilen . Aber ich habe von Leuten gehört, die sich damit auskennen, dass man sich das Geld für eine Therapie sparen kann und lieber zu „Caveman“ gehen soll. Ist billiger, man kann den Termin frei wählen und es gibt mehr zu lachen.
Zehn Jahre dieselbe Rolle – wird’s nicht langsam fad?
Wenn’s fad wird, höre ich auf, habe ich immer gesagt, und dazu stehe ich. Ich kann und will den Zuschauern nicht vormachen, dass ich Spaß habe, wenn es nicht so ist. Ich baue in jeder Vorstellung etwas anderes für mich ein – so bleibt jede Vorstellung einzigartig.
Sie spielen den „Caveman“ auch in anderen Städten. Wie macht sich das Stuttgarter Publikum im Vergleich?
Ich habe das Publikum hier immer als sehr offenherzig empfunden. Mein Vater, der viel auf Reisen war, sagte vor zehn Jahren zu mir: „Ich habe die Schwaben als ein lachendes Volk kennengelernt.“ Recht hat er! Hingegen gibt es einige Gegenden in Bayern, wo die Leute sich zwar amüsieren, dies aber ihrem Gesicht vorenthalten.