Am Dienstag fiel ein Bus der Linie 82 aus. Der Nachfolgebus hatte noch einmal zehn Minuten Verspätung. Foto: Archiv Alexandra Kratz

Wegen ein paar Minuten Verspätung geben die SSB noch keine Störungsmeldung heraus.

Rohr - Es sei eine echte Verdrusslinie. „Liegt es daran, dass sie ohnehin im Sprachgebrauch die Gruftilinie genannt wird?“, fragt ein Leser in einer Mail an unsere Zeitung. Gemeint ist die Buslinie 82. Schon oft war diese Thema im Bezirksbeirat. Immer wieder forderten die Lokalpolitiker, dass der Bus häufiger fährt. Auch in der Mail heißt es: „Der 20-Minuten-Takt ist schon sehr ärgerlich.“ Noch viel mehr sei das aber der Fall, „wenn an einem Nachmittag wie heute eine Fahrt ganz ausfällt“. Und auch der Bus, der 20 Minuten später hätte fahren sollen, habe noch einmal zehn Minuten Verspätung gehabt. „Sicher hat man Verständnis, wenn wegen eines Unfalls Verzögerungen auftreten, aber die Leute sollte man dann doch informieren. Warum ist das nicht möglich?“, fragt der Leser. Er habe den Störungsmelder auf seinem Handy und hätte eigentlich per Mail Bescheid bekommen müssen.

Der Vorfall ereignete sich am Dienstagnachmittag. Der Bus, der um 16.23 Uhr an der Haltestelle Rohrer Höhe in Richtung Ortsmitte hätte starten sollen, fiel aus. „Das Fahrzeug war kaputt“, sagt Birte Schaper, eine Sprecherin der Stuttgarter Straßen Bahnen (SSB). Der Fahrer habe den Nachfolgebus genommen, sei dann aber seiner eigenen Zeit hinterher gefahren. Inzwischen versuchten die Techniker den kaputten Bus wieder flott zu bekommen, allerdings ohne Erfolg. Darum musste erneut ein Ersatzbus organisiert werden.

An der Haltestelle gibt es keine Lautsprecher

„Das alles dauerte länger als gedacht“, gibt Schaper zu. Das sei auch der Grund dafür gewesen, warum es keine Information für die Kunden gegeben habe. „Normalerweise sind Störungen im Busverkehr viel schneller behoben. Diesmal hatten wir uns einfach verschätzt“, sagt Schaper. Bei einer Verspätung von 15 oder 20 Minuten wolle man die Kunden noch nicht mobil machen. „Unsere Fahrgäste haben eine gewisse Geduld. Wegen nix wollen wir die Leute nicht verrückt machen“, sagt Schaper.

Sie weist auch daraufhin, dass die SSB nicht für die Handy-Störungs-App verantwortlich zeichne. Zuständig sei der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS). Die SSB würden diese App lediglich mit bedienen. „Wir geben eine Störungsmeldung heraus, wenn uns das sinnvoll erscheint“, sagt Schaper. Ab wie vielen Minuten Verspätung das der Fall sei, hänge zum Beispiel von der Linie und deren Taktung ab. Eine Lautsprecherdurchsage sei schlicht nicht möglich gewesen, weil es an der Haltestelle auf der Rohrer Höhe keine Lautsprecher gebe, ergänzt die SSB-Pressesprecherin.