Lars Maximilian Schweizer will in den Bundestag. Foto: KS-Images.de / Karsten Schmalz/Karsten Schmalz

Freiheit sei eines seiner wichtigsten Themen, sagt der 28-jährige gebürtige Ludwigsburger Lars Maximilian Schweizer. Die Freiheiten, die wir derzeit genießen, seien nicht selbstverständlich.

Erdmannhausen - Warum er zur Bundestagswahl als Direktkandidat für die Grünen im Wahlkreis Neckar-Zaber antritt? „Es geht mir vor allem um Freiheit. auch für kommende Generationen“, sagt der 28-jährige gebürtige Ludwigsburger Lars Maximilian Schweizer beim Wahlkampfauftakt im Erdmannhäuser Freizeitgelände vor etwa 25 Zuhörern – die meisten davon grüne Mandatsträger oder Parteimitglieder.

Seit neun Monaten ist der studierte Historiker mit Nebenfach Jura, der in Tübingen lebt und aktuell für die Umweltministerin Thekla Walter arbeitet, Vater eines Sohnes. Um so mehr Grund darüber nachzudenken, in welcher Welt der Kleine einmal leben soll. „Freiheit für nachfolgende Generationen heißt nicht nur, so zu leben wie derzeit, sondern die Freiheit, sich selbst zu verwirklichen“, betont er. Seine prominente Mitstreiterin, die Bundestagsabgeordnete Franziska Brantner, die extra nach Erdmannnhausen gekommen ist, betont ebenfalls die Bedeutung von Freiheit, worunter sie unter anderem gesellschaftliche Teilhabe, Bildungsgerechtigkeit und Wahlfreiheit beim Lebensstil versteht. „Auf dem Land bleibt einem meist nur das Auto, wenn man mobil sein will“, nennt sie ein Beispiel und betont, man müsse unter anderem ins Schienennetz investieren und dazu auch kräftig neue Schulden aufnehmen.

Ökologisch korrekte Anreise hat Tücken

Sie selber hat den größten Teil der Strecke in die Brezelgemeinde ökologisch vorbildlich mit dem Zug zurückgelegt, sagt sie auf Nachfrage, regt sich aber immer noch erkennbar darüber auf, dass ein Zug ausgefallen ist, was bei ihr und anderen Reisenden für Unannehmlichkeiten und Verspätungen gesorgt hat.

Der Landtagsabgeordnete Tayfun Tok, der ebenfalls zum Wahlkampfauftakt gekommen ist, sieht seine Partei als Vordenker bei vielen Themen, die inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen seien. Dennoch mahnt er: „Es wird ein harter Wahlkampf sein“, und Brantner ergänzt: „Es geht ja auch um viel.“

Ohne Investitionen und Innovation geht es nicht

Grüne Themen wie CO2- Steuer, Verordnungen zum Klimaschutz und der Kampf für Rechtsstaatlichkeit bilden die Schwerpunkte des Abends. Doch auch Innovation und Investitionen in die Infrastruktur seien wichtig, betont Brantner: „Sonst hinterlassen wir der nächsten Generation nicht nur ein kaputtes Klima, sondern auch eine kaputte Infrastruktur.“ 100 Milliarden seien allein nötig, um den Bestand zu erhalten.

Erdmannhausens Bürgermeister Marcus Kohler appelliert an die Abgeordnete, den Kommunen mehr Freiheiten zu lassen: „Wir wissen, wie wir Gelder vor Ort am sinnvollsten verwenden können.“ Sonst sind an diesem Abend wenig kritische Stimmen zu hören, auch die Fragerunde verläuft dadurch etwas zäh. Ein junger Mann, nach eigenem Bekunden Mitglied der Satirepartei Die Partei, fragt jedoch nach, wie die Grünen zu den Nordatlantikverträgen stünden. „Ich finde, wir Europäer müssen für unsere eigene Sicherheit mehr tun“, so Brantner. „Wir können nicht sicher sein, dass nicht noch mal ein Trump rankommt.“