Ein Altarm des Neckars und zwei Seen liegen im Gartenschaugelände. Auch das muss beim Sicherheitskonzept berücksichtigt werden. Foto: Buga

Rund 2,2 Millionen Besucher werden zu der im April beginnenden Bundesgartenschau in Heilbronn erwartet. Wie kann eine solche Großveranstaltung gesichert werden?

Heilbronn - Bei Weihnachtsmärkten und anderen Volksfesten sind tonnenschwere Betonpoller im Eingangsbereich mittlerweile fester Bestandteil des Sicherheitskonzepts. Bei der Bundesgartenschau (Buga) in Heilbronn werden die Besucher jedoch nicht von solch unschönen Betonmöbeln empfangen. „Gärtner haben andere Möglichkeiten“, sagte der Buga-Geschäftsführer Hanspeter Faas bei der Vorstellung des Sicherheitskonzepts für die am 17. April beginnende Großveranstaltung.

Sechs bis zehn Meter hohe Winterlinden und weißrindige Himalajabirken, die in großen Erdbottichen vor dem Kassenbereich wurzeln, sollen die Besucher vor etwaigen Terroranschläge wie dem Lastwagenattentat vor zwei Jahren auf dem Berliner Breitscheidplatz schützen. Es gebe „keine konkreten Gefährdungserkenntnisse“ heißt es in einer Analyse des Landeskriminalamts für die Buga. Jedoch bestehe wie bei allen Großveranstaltungen ein „abstrakt hohes Gefährdungsrisiko“.

Schutz für prominente Gäste

Insgesamt erwarten die Veranstalter in den kommenden Monaten 2,2 Millionen Besucher auf dem 40 Hektar großen Gelände zwischen Bahnhof und Neckar. Das sind etwa 13 000 am Tag, zu Spitzenzeiten dürften sich sogar bis zu 30 000 Menschen auf dem Gelände tummeln. Allerdings sei das Klientel aus polizeilicher Sicht unproblematisch, sagte der Heilbronner Polizeipräsident Hans Becker. Erwartet werden vor allem Familien und Rentner. Aufwendiger werde lediglich der Schutz der Prominenz. So hat sich für den Eröffnungstag der Bundespräsident angekündigt.

Ansonsten werde man es „mit vermissten Personen, Unfällen mit Blechschäden auf den Parkplätzen und Kleinkriminalität wie Diebstählen zu tun haben“, sagte Becker. Präsenz werde man trotzdem zeigen. Im Neckarbogen werde es eine feste Anlaufstelle der Polizei geben. Zudem sollen bis zu acht Beamte zu Fuß oder auf dem Segway auf Streife gehen. Im Notfall, beispielsweise bei einem schweren Sturm, könne des Gelände innerhalb von zehn Minuten geräumt werden, sagte Faas.

Rettungstaucher stehen bereit

Auch die Heilbronner Feuerwehr hat ihre Planungen für die Gartenschau abgeschlossen. Weil sich ein Altarm des Neckars durch das Gelände zieht und zwei Seen angelegt wurden, werde man ein Feuerwehrboot bereit halten, sagte der Stadtkommandant Eberhard Jochim. Zudem könnten bei Bedarf Rettungsschwimmer und eine Taucherstaffel alarmiert werden. Auch ein Kleinlöschfahrzeug sei gerüstet. „Wir wollen bei Papierkorbbränden nicht gleich mit großem Gerät ausrücken“, sagte Jochim.