Kämpfen auch Deutsche in der Ostukraine? (Archivbild) Foto: EPA

Laut einem Zeitungsbericht sollen mehr als 100 Deutsche zur Unterstützung der prorussischen Separatisten in den Kampf in die Ostukraine gezogen sein. Der Bundesanwahl geht nun diesen Hinweisen nach.

Karlsruhe/Berlin - Die Bundesanwaltschaft geht Hinweisen auf eine mögliche Beteiligung Deutscher an Kämpfen in der Ostukraine nach. Es handele sich aber nicht um ein formelles Ermittlungsverfahren, sagte eine Sprecherin am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Einem Zeitungsbericht zufolge sollen mehr als 100 Deutsche zur Unterstützung der prorussischen Separatisten in den Kampf gezogen sein. Die „Welt am Sonntag“ meldete aus Sicherheitskreisen, es handele sich meist um Russlanddeutsche, viele von ihnen seien ehemalige Bundeswehrsoldaten. Das Bundesverteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben keine Informationen, dass in der Ostukraine ehemalige deutsche Soldaten im Einsatz sind oder waren. „Solche Erkenntnisse seitens des MAD (Militärischer Abschirmdienst) oder sonstiger anderer Zuträger, die uns erreicht hätten, kann ich Ihnen nicht vermelden“, sagte Ministeriumssprecher Jens Flosdorff. Auch das Auswärtige Amt erklärte, es habe „keine belastbaren eigenen Erkenntnisse“ dazu.

Vor einer Woche hatte der MAD bekanntgegeben, dass mehr als 20 frühere Bundeswehr-Angehörige in die Kampfgebiet in Syrien und in den Irak gereist seien. Das Verteidigungsministerium überlegt nun, die Überprüfung von Rekruten bei der Einstellung zu verschärfen.