Die kleinen Teilnehmer am Fotowettbewerb sind stolz auf ihre Arbeiten. Bürgermeister Patrick Holl und Andrea Hohlweck sind voll des Lobes. . Foto: Cornelia Ohst

Der BUND in Beilstein hat einen Fotowettbewerb für Kinder angeboten. Jetzt hat die Preisverleihung stattgefunden.

Beilstein - Andrea Hohlweck, der Vorsitzenden der BUND Ortsgruppe in Beilstein, war die Freude im Gesicht abzulesen: Hinter ihr stand eine große Fotowand, die zwölf Tierfotografien von Beilsteiner Kindern zeigte. Vor ihr, die zahlreich erschienenen Gäste der Preisverleihung. Unter diesen auch die Anwärter der drei ausgelobten Preise für den Kinder-Fotowettbewerb zum Thema „Wildes Beilstein“. Diesen Wettbewerb hatte der BUND Beilstein ins Leben gerufen, um für das Thema „Artenschutz vor der eigenen Haustüre“ zu sensibilisieren.

Dabei sollte sich alles um die tierische Artenvielfalt vor der eigenen Haustüre, also jener im Garten, im Wald oder am Wegesrand drehen. Auf die Fotos der Tierfreunde kamen Tiere wie Eidechse, Kohlweißling, Wespe, Eichhörnchen, Knoblauchschnecke oder Regenwurm. Insgesamt über 50 Bild-Zusendungen erhielten die Veranstalter, die die Qual der Wahl hatten, um daraus zwölf Motive auszuwählen. Zwölf deshalb, weil mit den Bildern nun ein Jahres-Kalender bestückt wurde, den nicht nur die Teilnehmer als Geschenk erhielten, sondern den auch die Mitglieder des Beilsteiner Gemeinderates bekommen sollen. Für alle anderen Bürger ist er zum Preis von Euro 2,50 über den BUND des Ortes zu beziehen. Seine Freude darüber teilte auch Bürgermeister Patrick Holl, der die Gäste im Rathaus begrüßte und hoffte, dass „wir uns alle aus echter Überzeugung heraus und nicht zwangsverordnet für die Umwelt engagieren“. Holl war zudem in der Jury aktiv, die vorab eine Auswahl treffen musste.

Im Alter zwischen vier und 14 Jahren waren die jungen Fotografen, die mit ihrem Tun ein ernstes Thema befördern. Denn wo bei der Aktion vorwiegend der Spaß im Vordergrund steht, tauchen im Hintergrund Fragen auf, die das Fortbestehen von uns Menschen im Fokus haben. Tiere können nämlich nicht über ihre Bedürfnisse sprechen. Tatsache aber ist, dass laut Bodensee-Studie „heutige Agrarlandschaften als vogelfeindliches Gebiet gelten“. Hohlweck aber rüttelte mit weiteren Fakten auf: „Allerweltsvogelarten wie Spatz, Amsel oder Star sind deutschlandweit besonders stark zurückgegangen“. Selbst die Wasserversorger schlagen Alarm: „Über 60 Prozent der Wasserproben aus Wasserschutzgebieten weisen Rückstände von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln auf“, zitierte die Vorsitzende, die auch für die drastische Situation bei den Insekten ein deutliches Alarmsignal sendete: „In unseren Gärten, in den Wäldern und auf den Wiesen – dort, wo es früher summte und brummte – zieht Stille ein. „Rund 40 Prozent aller wildlebenden Tier- und Pflanzenarten in Baden-Württemberg gelten als gefährdet“.

Für die zwölf Finalisten ein Grund mehr, an dem Wettbewerb teilgenommen und die Aufmerksamkeit auf die bedrohte Tierwelt gerichtet zu haben. Schlussendlich erhielt Simon Unger mit seinem Foto „Der gerettete Igel“ den dritten Preis. Bei Nelson Gehringer gab es auch etwas zu retten, nämlich einen nestflüchtigen Spatz im Garten, der ihm den zweiten Preis einbrachte.

Sieger, weil die meisten der 175 abgegebenen Bürger-Stimmen für ihn voteten, wurde Joshua Böhm mit seiner Aufnahme der Wespenspinne.